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Wo die studierfreudigsten Menschen leben

In den OECD-Ländern nimmt im Schnitt jeder zweite Jugendliche ein Hochschulstudium auf. Besonders hoch ist die Studierneigung in einigen osteuropäischen Ländern und in Chile. In Deutschland dagegen ist die Begeisterung für eine akademische Ausbildung zuletzt sogar wieder gesunken.

Kernaussagen in Kürze:
  • In Deutschland ist die Studienanfängerquote 2016 im Vorjahresvergleich von 48 auf 45 Prozent gesunken.
  • Deutschland liegt damit knapp unter dem OECD-Durchschnitt von 49 Prozent.
  • Die studierfreudigsten Menschen leben in Chile - dort nahmen 2016 rund 71 Prozent der unter 25-Jährigen ein Studium auf.
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Die Akademikerschwemme, die Deutschland angeblich bevorsteht, relativiert sich recht schnell, wenn man andere Länder anschaut: Unter den 36 OECD-Ländern gibt es eine ganze Reihe, in denen sich anteilig deutlich mehr junge Leute für eine Studium entscheiden als hierzulande – nicht zuletzt auch deshalb, weil es vielerorts keine duale Berufsausbildung gibt.

In Polen und Slowenien beispielsweise schreiben sich zwei Drittel der Schulabsolventen für ein Studium ein (Grafik). Viele junge Osteuropäer setzen darauf, dass ihnen ein Uniabschluss den Einstieg auf dem europäischen Arbeitsmarkt erleichtert. Noch höher ist die Studienbegeisterung in Chile:

In Chile hat sich die Zahl der Studenten von rund 300.000 im Jahr 2000 auf 665.000 im Jahr 2017 mehr als verdoppelt.

So viel Prozent der alterstypischen Bevölkerung in diesen OECD-Ländern nahmen 2016 ein Studium auf Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Die Zahl der Doktoranden hat sich in diesem Zeitraum sogar vervierfacht. Ein Grund für die neu erwachte Studienbegeisterung dürfte sein, dass Einkommensschwächere in Chile seit 2016 an einer Reihe von Hochschulen keine Studiengebühren mehr bezahlen müssen. Die hohe Quote der Erstzulassungen in Chile ist allerdings nur wenig aussagekräftig – denn fast 25 Prozent der Studenten brechen laut DAAD ihr Studium bereits im ersten Semester ab.

In Deutschland hat die Begeisterung für akademische Weihen zuletzt sogar nachgelassen: Im Jahr 2015 betrug die Studienanfängerquote ohne Studienanfänger aus dem Ausland noch 48 Prozent, 2016 erreichte sie nur noch 45 Prozent.

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