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Müllkosten in Deutschland

Energiekosten und Grundsteuer stehen aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Lage derzeit besonders im Fokus. Es gibt aber noch weitere Wohnnebenkosten, die Mieter und Hausbesitzer je nach Wohnort stark belasten können: zum Beispiel die Müllgebühren.

Kernaussagen in Kürze:
  • Im Auftrag von Haus & Grund Deutschland hat die IW Consult die Müllgebühren in den 100 größten Städten Deutschlands verglichen.
  • Nürnberg darf sich Deutschlands günstigste Großstadt in puncto Müllgebühren nennen, gefolgt von Flensburg und Wolfsburg.
  • Die Unterschiede sind groß: Während der wöchentliche Teilservice in Nürnberg jährlich etwa 131 Euro kostet, werden in Leverkusen rund 630 Euro fällig.
Zur detaillierten Fassung

Für Mieter und Hausbesitzer in Deutschland ist es oft sehr aufwendig, sich über die Abfallgebühren in ihren Städten und Gemeinden zu informieren – obwohl diese Gebühren einen großen Teil der Wohnnebenkosten ausmachen. Abhilfe schafft das Abfallranking der IW Consult: Im Auftrag von Haus & Grund Deutschland wurden für die 100 größten Städte in Deutschland die jährlichen Gebühren eines Musterhaushalts verglichen, der aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern besteht, die Restmüll, Biomüll, Sperrmüll und Altpapier produzieren. Der Sieger des Abfallgebühren-Rankings kommt im Jahr 2022 aus Mittelfranken (Grafik):

Nürnberg schnappt sich die Krone und darf sich Deutschlands günstigste Großstadt in puncto Müllgebühren nennen, gefolgt von Flensburg und Wolfsburg.

Für das Abfallranking 2022 der IW Consult wurden die Müllgebühren in den nach Einwohnerzahlen 100 größten Städten Deutschlands verglichen und ein Müllgebührenindex erstellt Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Die rote Laterne trägt Leverkusen. In Zahlen: Während der wöchentliche Teilservice – dabei stellen die Hausbewohner die Abfalltonnen selbst auf dem Bürgersteig bereit – in Nürnberg jährlich etwa 131 Euro kostet, werden in Leverkusen rund 630 Euro fällig.

Die Müllgebühren haben sich zuletzt recht unterschiedlich entwickelt: Während Städte wie Nürnberg oder Wolfsburg die Gebühren seit 2019 merklich senken konnten, stiegen sie in Erfurt, Fürth oder Gelsenkirchen um mehr als 20 Prozent. Auch insgesamt zeigt der Trend nach oben: Über alle 100 untersuchten Städte hinweg sind die Abfallgebühren in den vergangenen drei Jahren um rund 8 Prozent auf 312 Euro gestiegen.

Während der wöchentliche Teilservice bei der Müllabfuhr in Nürnberg jährlich etwa 131 Euro kostet, werden in Leverkusen rund 630 Euro fällig.

Viele Mieter und Hausbesitzer wünschen sich einfache und transparente Regelungen in Sachen Müllgebühren. Diesem Wunsch kommen nur wenige Städte nach. Oft sind Abfallsatzungen verklausuliert und Gebührenmodelle kompliziert. Lediglich 17 der größten Städte in Deutschland bieten einen Gebührenrechner an, der die Transparenz für die Bürger deutlich verbessert.

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