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Mehr Verpackungsmüll, mehr Recycling

Pro Kopf fielen bei privaten Haushalten in Deutschland im ersten Corona-Jahr 2020 rund 78 Kilogramm Verpackungsmüll an – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Doch immerhin nahm auch die Recyclingquote merklich zu.

Kernaussagen in Kürze:
  • Pro Kopf verursachten die privaten Haushalte in Deutschland 2020 rund 78 Kilogramm Verpackungsmüll, das waren etwa 6 Kilogramm mehr als im Vorjahr.
  • In den drei Stadtstaaten lag die Müllmenge deutlich darunter, in Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt deutlich darüber.
  • 79 Prozent der Verpackungsabfälle wurden im Jahr 2020 recycelt, im Jahr 2019 lag diese Quote erst bei 74 Prozent.
Zur detaillierten Fassung

In Deutschlands Privathaushalten fielen im Jahr 2020 rund 6,5 Millionen Tonnen Verpackungsmüll an. Pro Kopf waren das mit 78 Kilogramm etwa sechs Kilo mehr als im Vorjahr, meldet das Statistische Bundesamt. Allerdings war die Menge auch von 2018 auf 2019 gestiegen, damals lag das Plus allerdings bei „nur“ vier Kilo.

Zum Verpackungsmüll zählen all jene Abfälle, die über die gelbe Tonne sowie den Papier- und Glascontainer entsorgt werden. Am stärksten wuchs der Abfallberg aus Papier, Pappe und Kunststoff – 2020 wurden davon pro Kopf drei Kilogramm mehr weggeworfen als 2019. Getrieben wurde dieses Abfallaufkommen sicherlich auch durch den wegen der Pandemie boomenden Versandhandel. Den größten Anteil am Verpackungsmüll hatten mit 32 Kilogramm pro Person aber auch 2020 die Leichtverpackungen aus Materialien wie Kunststoff oder Aluminium.

Die Abfallmenge variiert dabei stark zwischen den einzelnen Bundesländern (Grafik):

Rheinland-Pfalz landete 2020 mit 94 Kilogramm Verpackungsmüll pro Kopf vor Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt (je 91 Kilo) an der Spitze. Am wenigsten warfen die Einwohner der drei Stadtstaaten weg – in Berlin fielen 52 Kilo pro Kopf an, in Hamburg 60 und in Bremen 67.

So viele Kilogramm Verpackungsmüll fielen in den privaten Haushalten im Jahr 2020 pro Kopf an Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Während das Mehr an Verpackungsmüll kein Grund zur Freude ist, dürfen sich die Verursacher zumindest damit trösten, dass 2020 immerhin 79 Prozent der Kartons, Glasflaschen und Kunststoffverpackungen recycelt wurden.

Das heißt, dass bei rund 5,1 Millionen Tonnen des Mülls das Ausgangsmaterial erhalten blieb und neu genutzt wurde. Rund 12 Prozent der Abfälle wanderten dagegen in die energetische Verwertung, wurden also zur Energie- und Wärmegewinnung verbrannt. Im Vorjahr waren noch 16 Prozent des Verpackungsmaterials energetisch genutzt worden und nur 74 Prozent wurden wiederverwendet.

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