Süßwarenbranche: Ein zuckriges Geschäft
Tonnenweise Süßkram geht hierzulande jedes Jahr vom Band und landet im heimischen Supermarktregal oder wird ins Ausland verschifft. Die Süßwarenindustrie produziert nicht nur Süßigkeiten und Gebäck, sondern auch Speiseeis und Knabberartikel. In der Vorweihnachtszeit hat die viertgrößte Branche der Ernährungsindustrie besonders viel zu tun.
- Der Umsatz der Süßwarenindustrie, zu der die Produktion von Süßigkeiten, Gebäck, Speiseeis und Knabberartikeln gehört, lag im vergangenen Jahr mit 14,5 Milliarden Euro leicht über dem vor-Corona-Niveau.
- Besonders im Export ist Deutschland seit vielen Jahren Weltmeister: Mehr als die Hälfte der hierzulande produzierten Süßwaren wird ins Ausland verschifft.
- Das Geschäft boomt vor allem in der Vorweihnachtszeit: Rund 160 Millionen Nikoläuse und Weihnachtsmänner aus Schokolade wurden 2021 in Deutschland hergestellt.
Nach zwei durchwachsenen Jahren haben sich Absatz und Umsatz der Süßwarenbranche 2021 wieder erholt (Grafik):
Der Umsatz der Süßwarenindustrie, zu der die Produktion von Süßigkeiten, Gebäck, Speiseeis und Knabberartikeln gehört, lag im vergangenen Jahr mit 14,5 Milliarden Euro im In- und Ausland sogar leicht über dem vor-Corona-Niveau.
Besonders das wichtige Exportgeschäft hatte unter Corona-Beschränkungen und gestörten Lieferketten gelitten. Im Jahr 2021 wurden dann wieder rund 2,4 Millionen Tonnen exportiert, ein Zuwachs von 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Im Süßwarenexport ist Deutschland seit vielen Jahren Weltmeister. Mehr als die Hälfte der hierzulande produzierten Süßwaren wird ins Ausland exportiert. Rund 73 Prozent aller Süßwarenausfuhren gehen in die EU, 27 Prozent in Drittländer. Der größte Abnehmer in der EU ist Frankreich (Grafik):
Im Jahr 2021 gingen Süßwaren im Wert von 666,6 Millionen Euro in das Nachbarland, zusätzlich wurden Speiseeis im Wert von etwa 35,8 Millionen Euro und Dauerbackwaren im Wert von 317,8 Millionen Euro geliefert.
Unter den Drittländern sind die USA, das Vereinigte Königreich und die Schweiz die größten Abnehmer.
Besonders Schoko-Nikoläuse erfreuen sich zur Weihnachtszeit großer Beliebtheit (Grafik):
Rund 160 Millionen Nikoläuse und Weihnachtsmänner aus Schokolade wurden 2021 in Deutschland hergestellt, ein Plus von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Davon wurden rund 103 Millionen in der Bundesrepublik verkauft, 57 Millionen gingen in den Export. An dem Mythos, dass die übrig gebliebenen Nikoläuse wieder eingeschmolzen werden, um im Frühjahr als Osterhasen eine zweite Lebenszeit im Supermarktregal zu erfahren, ist übrigens nichts dran.
Die Bundesbürger lassen sich Süßigkeiten, Gebäck und Knabberzeug gerne schmecken (Grafik):
Im Jahr 2022 gaben 29 Prozent der Menschen in Deutschland an, täglich solch kleine Kalorienbomben zu konsumieren.
Frauen greifen dabei häufiger in die Chips- oder Gummibärchentüte: Im Jahr 2012 naschten rund 34 Prozent von ihnen täglich Süßwaren, bei den Männern waren es 23 Prozent.
Auch für die Süßwarenindustrie wird Nachhaltigkeit als Kriterium in der Schokoladenherstellung immer wichtiger. So ist der Anteil an nachhaltig produziertem Kakao, der in den in Deutschland verkauften Süßwaren enthalten ist, deutlich gestiegen (Grafik):
Im Jahr 2011 waren nur 3 Prozent des Kakaos nachhaltig zertifiziert, zehn Jahre später betrug der Anteil 79 Prozent.
Wie die Bilanz in diesem Jahr aussieht, ist noch unklar. Aktuell machen die stark gestiegenen Preise für Rohstoffe, Verpackungen, Logistik und Energie der Branche zu schaffen.