Landtagswahl Lesezeit 2 Min.

Schleswig-Holsteins Wirtschaft in der Pandemie stabil

Am 8. Mai wird in Schleswig-Holstein ein neuer Landtag gewählt. Die regierende Jamaika-Koalition unter der Führung von CDU-Ministerpräsident Daniel Günther hat gute Chancen auf eine Wiederwahl – Grund dafür ist unter anderem, dass das Bundesland bislang vergleichsweise gut durch die Corona-Pandemie gekommen ist.

Kernaussagen in Kürze:
  • Schleswig-Holstein ist bislang vergleichsweise gut durch die Corona-Pandemie gekommen: Während das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im Jahr 2020 durchschnittlich um 4,6 Prozent zurückging, verbuchte das nördlichste Bundesland lediglich ein Minus von 3 Prozent.
  • Auch der dortige Arbeitsmarkt blieb während der Pandemie weitgehend stabil, die Arbeitslosenquote lag 2021 mit 5,6 Prozent leicht unter dem Bundesdurchschnitt.
  • Das spielt der aktuell regierenden Jamaika-Koalition in die Karten – vor allem die CDU liegt in den Prognosen zur Wahl am 8. Mai klar vorne.
Zur detaillierten Fassung

Als Bundesland zwischen Nord- und Ostsee ist Schleswig-Holstein ein beliebtes Urlaubsziel. Im Jahr 2021 reisten rund 6,6 Millionen Gäste in die Beherbergungsbetriebe des Landes – obwohl es das zweitkleinste deutsche Flächenland ist, können nur fünf Bundesländer höhere Übernachtungszahlen vorweisen.

Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Lockdowns war die Zahl der Urlauber 2020 in Schleswig-Holstein zwar deutlich geringer, in wirtschaftlicher Hinsicht kam das Bundesland aber trotzdem vergleichsweise gut durch das erste Jahr der Pandemie:

Während das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland im Jahr 2020 durchschnittlich um 4,6 Prozent zurückging, verbuchte Schleswig-Holstein lediglich ein Minus von 3 Prozent.

Dass sich die in Schleswig-Holstein ansässige Wirtschaft etwas besser durch die Krise manövriert, kann vor allem daran liegen, dass dort viele Branchen stark vertreten sind, die vergleichsweise wenig von der Pandemie betroffen sind – beispielsweise die Ernährungsindustrie oder die Medizintechnik. So blieb auch der dortige Arbeitsmarkt während der Pandemie weitgehend stabil (Grafik):

Mit 5,6 Prozent lag die Arbeitslosenquote in Schleswig-Holstein 2021 leicht unter dem Bundesdurchschnitt von 5,7 Prozent.

Vergleich der wirtschaftlichen Kennzahlen Schleswig-Holsteins mit dem bundesweiten Durchschnitt Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Zudem ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten seit 2010 stärker gestiegen als im bundesdeutschen Durchschnitt. Bei einer anderen wirtschaftlichen Kennzahl fällt das nördlichste Bundesland allerdings etwas ab:

Das BIP je Einwohner betrug in Schleswig-Holstein 2021 knapp 36.000 Euro, im Bundesländerranking bedeutete das einen Platz im hinteren Mittelfeld.

Aufgrund der relativ geringen Einbußen während der Pandemie war das reale Wachstum des BIP in den vergangenen elf Jahren mit 15,6 Prozent jedoch höher als im Bundesdurchschnitt.

Während die Arbeitslosenquote in Schleswig-Holstein leicht unter dem Bundesdurchschnitt liegt, fällt das Bundesland im deutschlandweiten Vergleich des Bruttoinlandprodukts je Einwohner etwas ab.

Dass sich die Corona-Krise in Schleswig-Holstein nicht so stark bemerkbar macht, spielt der aktuell regierenden Jamaika-Koalition unter der Führung von CDU-Ministerpräsident Daniel Günther in die Karten. In Umfragen geben rund drei Viertel der Einwohner an, mit der Arbeit der Landesregierung zufrieden zu sein.

Dementsprechend liegt die CDU in den Prognosen zur Wahl am 8. Mai klar vorne, eine Fortführung der bisherigen Koalition von CDU, Grünen und FDP ist nicht unwahrscheinlich. Je nachdem, wie stark die Christdemokraten zulegen können, könnte die Partei die Regierungsarbeit in Kiel aber künftig auch mit nur noch einem Koalitionspartner fortsetzen.

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