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Ohne Kurzarbeit geht's nicht

81 Prozent der Firmen, die von der Corona-Pandemie stark betroffen sind, haben bereits Mitte April Kurzarbeit angemeldet. Das zeigt eine neue Unternehmensbefragung des Instituts der deutschen Wirtschaft und der IW Consult.

Kernaussagen in Kürze:
  • Das IW und die IW Consult befragen ab sofort monatlich Unternehmen in Deutschland zu den Auswirkungen der Corona-Krise.
  • Mitte April hatten laut IW-Covid-19 Panel 55 Prozent der 555 befragten Unternehmen Kurzarbeit angemeldet.
  • In 38 Prozent der Firmen, die Kurzarbeit nutzen oder dies erwägen, gibt es einen Zuschuss zur staatlichen Leistung.
Zur detaillierten Fassung

In der dritten Aprilwoche hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) 555 Unternehmen im Rahmen des neuen IW-Covid-19-Panels vor allem zum Thema Kurzarbeit befragt (Kasten). Insgesamt haben 55 Prozent der befragten Firmen gegenüber der Bundesagentur für Arbeit Kurzarbeit angezeigt (Grafik). Unter ihnen befanden sich auch 29 Prozent jener Unternehmen, denen die Pandemie bislang nicht oder nur wenig zugesetzt hat – wahrscheinlich wollen diese Firmen vorbereitet sein, sollte sich die wirtschaftliche Lage zuspitzen.

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Differenziert nach Sektoren belegt das Panel, dass die Industrie – in der 57 Prozent der Firmen in Kurzarbeit sind – das Instrument etwas häufiger nutzt als der Dienstleistungssektor – hier sind es 52 Prozent. Weitere 17 Prozent der befragten Unternehmen ziehen Kurzarbeit zumindest in Erwägung oder planen schon konkret damit. Die gute Nachricht für die von Kurzarbeit betroffenen Mitarbeiter:

In rund 38 Prozent der Firmen, die Kurzarbeit in Anspruch nehmen oder es erwägen, gibt es für die Mitarbeiter einen Zuschuss – bei 32 Prozent freiwillig, bei 6 Prozent tariflich oder betrieblich vereinbart.

Die überwiegende Mehrheit der befragten Firmen ist damit zufrieden, wie sich die Bundesagentur für Arbeit um die Auszahlung des Kurzarbeitergelds kümmert: Rund sieben von zehn Unternehmen bewerten die Arbeit der Agentur und ihre Informationspolitik positiv.

Die Neuregelungen zum Kurzarbeitergeld erhöhen den Verwaltungs- und Kostenaufwand für Firmen deutlich.

Entsprechend kritisch sind die jüngsten politischen Entwicklungen: Die Bundesregierung hat Mitte April entschieden, dass sich das Kurzarbeitergeld mit der Bezugsdauer erhöht. Das könnte es für die Bundesagentur schwieriger machen, Anträge und Auszahlungen weiterhin so schnell und zuverlässig abzuarbeiten.

Hinzu kommt der deutlich höhere Verwaltungs- und Kostenaufwand für die Firmen, die das Kurzarbeitergeld sowie die zugehörigen Sozialabgaben vorstrecken.

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