Automobilindustrie Lesezeit 2 Min.

Massive Produktionsausfälle

Durch den Corona-Lockdown stecken die Automobilhersteller noch tiefer in der Krise als während der Finanzkrise 2009. Die großen Absatzmärkte sind einer nach dem anderen eingebrochen, was auch die deutschen Hersteller hart trifft. Ein Hoffnungsschimmer kommt allerdings aus China.

Kernaussagen in Kürze:
  • Die Automobilindustrie steckt weltweit in der größten Krise ihrer Geschichte.
  • Auch in Deutschland hat die Corona-Krise zu massiven Produktionsausfällen geführt.
  • Ein Hoffnungsschimmer kommt aus China - dort steigen die Absatzzahlen wieder.
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Die Automobilindustrie ist von der Corona-Krise gleich doppelt getroffen: Auf der Angebotsseite sind die Lieferketten unterbrochen, Fabriken wurden geschlossen und Millionen Pkws nicht gebaut:

Allein in Deutschland hat die Corona-Krise bis heute zu Produktionsausfällen von etwa 460.000 Fahrzeugen geführt.

Spätestens mit der Schließung der Autohäuser ist in vielen Ländern eine Nachfrageflaute hinzugekommen. Allerdings war die Lage schon vor der Corona-Krise nicht rosig. Unsicherheit durch Handelskonflikte und den Brexit verdarben die Kauflaune. Im größten Fahrzeugmarkt, in China, sinkt die Zahl der Neuzulassungen bereits seit gut 18 Monaten. Auch auf dem europäischen Markt lag sie schon Anfang des Jahres gut 7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Nur der US-Markt war stabil.

Die Zahl der Neuzulassungen in Europa ist im März gegenüber dem Vormonat um mehr als 20 Prozent eingebrochen

Die Corona-Krise hat die Situation noch einmal deutlich verschlechtert. Im Februar 2020 kollabierte zuerst der chinesische Markt. Im Laufe des März traf das Virus dann auch Europa und die USA. Die Zahl der Neuzulassungen in Europa schrumpfte binnen eines Monats um etwa 20 Prozent. Das hat auch die deutschen Hersteller hart getroffen:

BMW meldete im ersten Quartal einen Rückgang der Verkaufszahlen von mehr als 20 Prozent, bei Daimler waren es 15 Prozent.

Dennoch schneiden die deutschen Produzenten besser ab als der Gesamtmarkt und ihre globale Ausrichtung kann sich jetzt als großer Vorteil erweisen. Denn es gibt einen Hoffnungsschimmer (Grafik):

Nach dem Einbruch um 1,6 Millionen Einheiten im Februar ist der Pkw-Absatz in China im März um 1,1 Millionen Stück gestiegen, liegt aber immer noch mehr als 30 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Fahrzeugneuzulassungen im Jahr 2020 in 1.000 Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Die deutschen Hersteller erzielen bis zu 40 Prozent ihres Absatzes in China. Dort arbeiten die meisten Unternehmen inzwischen wieder – bei VW sind es 32 von 33 Fabriken – und die meisten Autohäuser haben geöffnet. In Europa werden zwar die ersten Schritte zum Ausstieg aus dem Lockdown vorbereitet, doch wegen der nötigen Koordination der Einzelstaaten wird sich die Wiederaufnahme der Lieferketten als schwierig erweisen.

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