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Mecklenburg-Vorpommern: Schlechte Wirtschaftsdaten können Regierung nichts anhaben

Am 26. September 2021 geben die rund 1,3 Millionen Wahlberechtigten in Mecklenburg-Vorpommern nicht nur ihre Stimme zur Bundestagswahl ab, sondern bestimmen auch einen neuen Landtag in Schwerin. Wirtschaftlich haben die Ostdeutschen große Probleme, doch die amtierende Ministerpräsidentin Manuela Schwesig ist unangefochten.

Kernaussagen in Kürze:
  • Am 26. September 2021 wählen rund 1,3 Millionen Wahlberechtigte in Mecklenburg-Vorpommern einen neuen Landtag.
  • Beim Bruttoinlandsprodukt je Einwohner lag Mecklenburg-Vorpommern 2020 auf dem letzten Platz aller Bundesländer.
  • Die SPD, die Partei von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, führt in den Wahlumfragen unangefochten.
Zur detaillierten Fassung

Wenn es nach den Unternehmerinnen und Unternehmern Westmecklenburgs geht, gibt es zwischen Rügen und Schwerin viel, sehr viel zu tun. „Lassen Sie uns Klartext reden! Die wirtschaftliche Widerstandskraft unseres Bundeslandes steht aktuell auf dem Prüfstand und die Wirtschaft in den kommenden Jahren vor einem weiteren gewaltigen Umbruch“, so heißt es im Vorwort der „Wirtschaftspolitischen Positionen 2020/2021“, in denen die Unternehmer den politischen Entscheidungsträgern der nächsten Legislaturperiode 100 Forderungen mit auf den Weg geben. „Mecklenburg-Vorpommern muss handeln!“, heißt es weiter, in vielen Bereichen „sind uns andere Regionen der Welt zum Teil um Jahre voraus“.

Beim Bruttoinlandsprodukt je Einwohner lag Mecklenburg-Vorpommern 2020 auf dem letzten Platz aller Bundesländer.

Die volkswirtschaftlichen Kennziffern bestätigen diesen Eindruck (Grafik):

Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 28.590 Euro je Einwohner lag Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr rund 11.500 Euro unter dem Bundesdurchschnitt – und an letzter Stelle der 16 Bundesländer.

Vergleich wichtiger wirtschaftlicher Kennziffern mit dem gesamtdeutschen Durchschnitt anlässlich der Wahl 2021 Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Auch beim Wirtschaftswachstum, der Beschäftigung und der Arbeitslosenquote hinkt das Land weit hinter der allgemeinen Entwicklung in Deutschland hinterher. So stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der vergangenen Dekade bundesweit um rund 19 Prozent – Mecklenburg-Vorpommern schaffte dagegen lediglich ein Plus von gut 7 Prozent.

Fragt man die über 18-Jährigen in dem 1,6 Millionen Einwohner zählenden Bundesland nach ihrer Beurteilung der aktuellen Wirtschaftslage, kommen ebenfalls schlechte Nachrichten. Rund 68 Prozent bewerteten die Situation bei einer Umfrage der Ostsee-Zeitung im Mai 2021 als weniger gut bis schlecht.

Die SPD scheint unangefochten

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), die seit 2017 einer Großen Koalition vorsteht, muss offenbar dennoch nicht um ihre Wiederwahl fürchten. Ganz im Gegenteil: Bei einer Infratest-Wahlumfrage am 9. September erreichten die Sozialdemokraten einen Stimmenanteil von 39 Prozent – mehr als doppelt so viel wie die zweitplatzierte AfD. Den Koalitionspartner CDU distanzierte die SPD sogar um 25 Prozentpunkte. Im Vergleich zum Wahlergebnis vom September 2016 würde die Partei damit sogar noch mehr als 8 Prozentpunkte zulegen – und könnte damit die sechste Große Koalition in Folge anführen.

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