Lebensmittel: Bio wieder stärker gefragt
Im Jahr 2023 gaben deutsche Verbraucher wieder etwas mehr für Biolebensmittel und -getränke aus als im Vorjahr. Besonders gefragt waren Milchalternativen, Backwaren sowie Wurst und Käse in Bioqualität, während die Nachfrage nach Bio-Fleischersatzprodukten sank. In Deutschland werden mittlerweile rund 14 Prozent aller Höfe biologisch bewirtschaftet.
- Die Verbraucher in Deutschland kauften im Jahr 2023 für annähernd 16,1 Milliarden Euro Biolebensmittel ein, im Jahr zuvor waren es 15,3 Milliarden Euro.
- Das größte Umsatzplus erzielte Bioquark (plus 28 Prozent), gefolgt von Biokäse (plus 13 Prozent) und pflanzlichen Milchgetränken in Bioqualität (plus 12 Prozent).
- Im Schnitt gab jeder Verbraucher in Deutschland im Jahr 2022 rund 180 Euro für Biolebensmittel aus.
Ein für gewöhnlich wenig beachtetes Lebensmittel unter den Bioprodukten war in Deutschland im Jahr 2023 ungewöhnlich stark gefragt: der Quark (Grafik):
Der Umsatz mit Bioquark legte binnen Jahresfrist um 28 Prozent zu, was nicht allein auf Preissteigerungen zurückzuführen war, denn es wurden im vergangenen Jahr auch rund 17 Prozent mehr Quarktöpfchen verkauft als im Jahr zuvor.
Ein kräftiges Umsatzplus erzielten zudem pflanzliche Milchgetränke, Backwaren sowie Käse und Wurstwaren in Bioqualität, während die Umsätze für biologisch hergestellte Butter und Fleischersatz in zweistelliger Prozenthöhe sanken.
Dass die Nachfrage nach Biolebensmitteln nach einer Umsatzdelle im Jahr 2022 zuletzt wieder gestiegen ist, dürfte auch damit zusammenhängen, dass die Preissteigerungen für Öko-Lebensmittel im Jahr 2023 mit 5 Prozent deutlich unter der Gesamtinflationsrate für Lebensmittel von 9 Prozent lagen.
Unterm Strich setzte die Biobranche 2023 wieder etwas mehr um als ein Jahr zuvor (Grafik):
Die Verbraucher in Deutschland kauften im Jahr 2023 für annähernd 16,1 Milliarden Euro Biolebensmittel ein, das entspricht einem Plus von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Rund 67 Prozent des Bioumsatzes erzielte der Lebensmitteleinzelhandel, dabei entfielen rund 40 Prozent auf die Discounter.
Dass die Nachfrage nach Biolebensmitteln nach einer Umsatzdelle im Jahr 2022 zuletzt wieder gestiegen ist, dürfte auch damit zusammenhängen, dass die Preissteigerungen für Öko-Lebensmittel im Jahr 2023 mit 5 Prozent deutlich unter der Gesamtinflationsrate für Lebensmittel von 9 Prozent lagen. Die Preisunterschiede von Bio- und konventionellen Lebensmitteln haben sich also angeglichen. Vor allem im Fachhandel, also Biosupermärkten und Naturkostfachgeschäften, zeigt sich, dass mit sinkenden Inflationsraten auch höhere Umsätze erzielt werden.
Biomilchprodukte bringen die meisten Erlöse
Die Zahl der Biohöfe in Deutschland ging mit rund 36.500 Betrieben im Jahr 2023 um 1 Prozent zurück (Grafik).
Da aber unter allen landwirtschaftlichen Betrieben mehr aufgegeben als neu gegründet wurden, hat der Anteil der Biohöfe zugenommen – er lag 2023 bei 14,3 Prozent. Die von deutschen Biobauern bewirtschaftete Fläche betrug rund 1.940.300 Hektar, das entspricht annähernd 12 Prozent aller landwirtschaftlichen Flächen. Die meisten Erlöse erzielten deutsche Biobauern im Jahr 2022 mit Milchprodukten (22 Prozent), Obst, Gemüse und Kartoffeln (22 Prozent) sowie Fleisch (18 Prozent) (Grafik).
Und welchen Stellenwert haben Biolebensmittel in der Bundesrepublik (Grafik)?
Im Schnitt gab jeder Verbraucher in Deutschland im Jahr 2022 rund 180 Euro für Biowaren aus.
Der Anteil von Bioprodukten am gesamten Handelsumsatz im Jahr 2022 betrug hierzulande rund 6 Prozent. Höher war er in Europa im selben Jahr nur in Dänemark (12,0 Prozent), Österreich (11,5 Prozent), der Schweiz (11,2 Prozent) sowie in Luxemburg und Schweden (je 8,2 Prozent).