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Immer mehr Menschen sorgen finanziell für sich selbst

Viele Deutsche werden von Familienmitgliedern mitfinanziert. Dennoch hat der Anteil jener, die selbst für sich sorgen, gegenüber dem Jahr 2000 deutlich zugelegt. Zudem sind weniger Frauen als früher auf das Einkommen ihres Partners angewiesen.

Kernaussagen in Kürze:
  • Im Jahr 2000 lebten 41 Prozent der deutschen Bevölkerung hauptsächlich vom eigenen Einkommen, 2021 waren es 46 Prozent.
  • Besonders deutlich war die Veränderung bei 18- bis 64-jährigen Frauen, die deutlich seltener vom Geld anderer Familienangehöriger abhängig sind als früher.
  • Absolut unverändert blieb dagegen der Anteil derjenigen Bundesbürger, die sich vornehmlich aus Renten und Pensionen finanzieren – er betrug zur Jahrtausendwende wie auch im Jahr 2021 gut 22 Prozent.
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Rund 46 Prozent der deutschen Bevölkerung lebten im Jahr 2021 von der eigenen Erwerbstätigkeit als Haupteinkommensquelle. Das zeigen neue Daten des Statistischen Bundesamts. Im Jahr 2000 hatte dieser Anteil bei nur 41 Prozent gelegen. Das heißt: Immer mehr Menschen sorgen finanziell für sich selbst.

Der zweitgrößte Anteil – immerhin fast 24 Prozent – finanzierte den Alltag mit den Einkünften der Angehörigen. In diese Kategorie fallen vor allem die unter 18-Jährigen, die zu fast 94 Prozent auf das Geld anderer, in der Regel wohl das Einkommen ihrer Eltern, zurückgriffen. Doch auch Erwachsene lagen zu knapp 12 Prozent anderen Familienmitgliedern auf der Tasche. Hierbei zeigen sich nach wie vor große Unterschiede (Grafik):

Während Männer im Alter von 18 bis 64 Jahren zu 6,4 Prozent finanziell nicht für sich selbst sorgten, waren es bei den gleichaltrigen Frauen 17,5 Prozent.

So viel Prozent dieser Bevölkerungsgruppe in Deutschland bezogen ihren Lebensunterhalt hauptsächlich aus dieser Einkommensquelle Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Das liegt vor allem daran, dass Frauen wegen der Kinderbetreuung häufiger beruflich kürzertreten als Männer und es in vielen Beziehungen nach wie vor eine klassische Rollenverteilung gibt. Allerdings hat sich der Anteil der Frauen, die vom Partner finanziell abhängig sind, im Vergleich zur Jahrtausendwende um mehr als 11 Prozentpunkte reduziert.

Die drittwichtigste Einkommensquelle waren im Jahr 2021 mit 22 Prozent Renten und Pensionen. Überraschend: Der Anteil derjenigen, die vor allem von Renten und Pensionen leben, hat sich gegenüber dem Jahr 2000 nicht verändert.

Immer mehr Menschen in Deutschland sorgen finanziell für sich selbst, wobei vor allem Frauen im erwerbsfähigen Alter deutlich häufiger in Sachen Einkommen auf eigenen Beinen stehen als früher.

Ein Blick in die Daten zeigt, dass von den unter 65-Jährigen prozentual deutlich weniger eine Rente oder Pension beziehen als früher, während der Anteil bei den über 65-Jährigen gestiegen ist.

In den zwei Dekaden geringfügig zugelegt – von 6,6 auf 7,5 Prozent – hat der Prozentsatz jener Bundesbürger, die vor allem von öffentlichen Sozialtransfers wie Arbeitslosengeld, Bafög, Asylbewerberleistungen oder Elterngeld leben.

Vom eigenen Vermögen – der letzten Kategorie – konnten 2021 derweil lediglich 1 Prozent der Menschen in Deutschland so viel nutzen, dass es ihnen als Haupteinkommen reichte. Der Anteil war damit allerdings doppelt so hoch wie noch im Jahr 2000.

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