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Einwanderer häufiger arbeitslos als EU-Bürger

In vielen EU-Ländern haben Menschen mit Migrationshintergrund größere Schwierigkeiten, einen Job zu finden, als Einheimische. Besonders hoch sind die Arbeitslosenquoten für Angehörige aus Drittstaaten in Griechenland und Spanien.

Kernaussagen in Kürze:
  • Im EU-Durchschnitt waren 2019 rund 11 Prozent der Personen aus Drittstaaten arbeitslos, aber nur 6 Prozent der jeweils in ihrem Heimatland lebenden gebürtigen EU-Bürger.
  • Am höchsten ist die Arbeitslosenquote für Nicht-EU-Bürger in Griechenland mit rund 29 Prozent.
  • Am niedrigsten ist die Arbeitslosenrate für Einwanderer von außerhalb der EU in Tschechien mit 2,5 Prozent.
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In fast allen EU-Mitgliedsstaaten haben Ausländer größere Schwierigkeiten, einen Job zu finden, als Einheimische. Das gilt insbesondere für Personen aus Drittstaaten: Im EU-Durchschnitt waren 2019 rund 11 Prozent von ihnen arbeitslos, aber nur 6 Prozent der jeweils in ihrem Heimatland lebenden gebürtigen EU-Bürger.

In Griechenland, Spanien und Schweden sind die Arbeitslosenquoten von Ausländern, die nicht aus der EU stammen, besonders hoch.

Besonders hoch ist die Erwerbslosenrate von Personen aus Drittstaaten in Griechenland (Grafik):

Im Jahr 2019 waren rund 29 Prozent der Nicht-EU-Ausländer in Griechenland arbeitslos gemeldet.

So viel Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung, deren Geburtsort außerhalb der EU liegt, waren 2019 arbeitslos gemeldet Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Allerdings sind in Griechenland ohnehin viele Menschen ohne Arbeit. Im vergangenen Jahr lag die Arbeitslosenquote in Griechenland bei rund 17 Prozent, dieses Jahr dürfte sie coronabedingt auf etwa 20 Prozent steigen.

Ähnlich ist die Lage in Spanien. Im Jahr 2019 waren gut 20 Prozent der Migranten aus Drittstaaten erwerbslos, die Arbeitslosenrate der EU-Ausländer betrug 15 Prozent, die der Spanier lag bei knapp 13 Prozent. Auch in Schweden und Frankreich hatten Migranten aus Drittstaaten mit 17,5 beziehungsweise 14,7 besonders häufig keinen Job. Die Arbeitslosenrate der EU-Ausländer in Schweden lag 2019 unter 5 Prozent, die der Schweden selbst war nochmal einen Prozentpunkt niedriger.

In Deutschland ist das Gefälle zwischen In- und Ausländern nicht ganz so groß: Während auf dem deutschen Arbeitsmarkt im vergangenen Jahr nahezu Vollbeschäftigung herrschte, betrug die Arbeitslosenrate für Menschen, die nicht in der EU geboren wurden, 6,8 Prozent. In der Bundesrepublik leben rund 11 Millionen Einwohner mit einer ausländischen Staatsbürgerschaft, die größte Gruppe stellen Türken mit annährend 1,5 Millionen Menschen, gefolgt von Polen, Syrern und Rumänen.

Am niedrigsten war die Arbeitslosenrate für Einwanderer von außerhalb der EU in Tschechien mit 2,5 Prozent. Gleichwohl haben auch dort Einheimische noch bessere Job-Chancen als Migranten, denn die Arbeitslosenrate für Tschechen lag 2019 bei nur 1,9 Prozent.

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