Ranking Lesezeit 1 Min.

Corona-Krise trifft Selbstständige in der Kultur hart

Im Kultursektor ist der Anteil der (Solo-)Selbstständigen überdurchschnittlich hoch. Für sie führt der Lockdown infolge der Corona-Pandemie unmittelbar zu erheblichen Einkommenseinbußen. Zwischen den einzelnen Kulturberufen sind die Unterschiede in Sachen Selbstständigenquote allerdings groß.

Kernaussagen in Kürze:
  • Die Corona-Krise trifft jene Menschen wirtschaftlich hart,die mit der Kultur ihren Lebensunterhalt verdienen.
  • Rund 34 Prozent aller Erwerbstätigen im Kultursektor arbeiten als Solo-Selbstständige oder Freiberufler.
  • Besonders hoch ist der Anteil bei Kunsthandwerkern und bildenden Künstlern sowie Fotografen, Musikern und Schauspielern.
Zur detaillierten Fassung

Musikfestivals und Stadtfeste fallen aus, Theatervorstellungen sind abgesagt, Museen geschlossen: Das Coronavirus hat das kulturelle Leben in Deutschland zum großen Teil lahmgelegt. Darunter leiden nicht nur die Bundesbürger, die auf den Besuch der Kulturstätten und Veranstaltungen verzichten müssen, sondern vor allem jene Menschen, die mit der Kultur ihren Lebensunterhalt verdienen. Denn sie haben oft keine feste Anstellung mit einem regelmäßigen Gehalt – und können damit auch nicht vom Kurzarbeitergeld profitieren.

Gut ein Drittel aller Erwerbstätigen im Kultursektor arbeitet als Solo-Selbstständige oder Freiberufler.

Stattdessen sind viele Kulturschaffende selbstständig ohne Angestellte oder freiberuflich tätig. Das heißt: Ohne Aufträge oder Engagements kommt auch kein Geld in die Haushaltskasse. Die Kulturberufe in Zahlen:

Von den rund 1,3 Millionen Erwerbstätigen im Kultursektor arbeiten 436.000, also rund 34 Prozent, als Solo-Selbstständige oder Freiberufler.

Zum Vergleich: In der Gesamtwirtschaft beträgt der Anteil der Selbstständigen – einschließlich jener, die noch weitere Mitarbeiter beschäftigen –, an allen Erwerbstätigen gerade einmal 10 Prozent.

Der Anteil jener, die auf sich allein gestellt und auf eine gute Auftragslage angewiesen sind, ist allerdings in den einzelnen Kulturberufen recht unterschiedlich (Grafik):

Von den rund 51.000 Kunsthandwerkern und bildenden Künstlern in Deutschland waren zuletzt 79 Prozent als Solo-Selbstständige tätig – in keinem anderen Kulturberuf war dieser Anteil höher.

So viel Prozent der Erwerbstätigen, die in Deutschland im Jahr 2018 in diesen Kulturberufen arbeiteten, waren Solo-Selbstständige oder Freiberufler Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Auch Fotografen, Musiker, Sänger, Dirigenten, Komponisten, Schauspieler, Tänzer sowie die Erwerbstätigen in der Theater-, Film- und Fernsehproduktion arbeiteten im Jahr 2018 zu mehr als 50 Prozent auf eigene Rechnung.

Deutlich niedriger ist der Anteil der Solo-Selbständigen dagegen zum Beispiel im Bereich Innenarchitektur, visuelles Marketing und Raumausstattung (knapp 20 Prozent), im Buch-, Kunst-, Antiquitäten- und Musikfachhandel (19 Prozent) sowie im Veranstaltungsservice und -management (15 Prozent).

Das könnte Sie auch interessieren

Meistgelesene