Die beliebtesten Einkaufsstraßen Deutschlands
Die deutschen Innenstädte veröden? Von wegen, zumindest an Samstagen sind die großen Einkaufsstraßen bevölkert wie eh und je. Allerdings sind es von Jahr zu Jahr andere Meilen, auf denen sich die meisten Passanten tummeln.
- Trotz des boomenden Online-Handels flanieren am Wochenende viele Menschen in Deutschland über die großen Einkaufsstraßen.
- Die meisten Passanten zieht in diesem Jahr die Frankfurter Zeil an, auf den Plätzen zwei und drei landen mit der Kaufinger Straße und der Neuhauser Straße gleich zwei Münchener Meilen.
- Im Ranking der Luxusmeilen liegt die Stuttgarter Stiftstraße vorn.
Dem boomenden Online-Handel zum Trotz halten viele Deutsche an der Tradition des samstäglichen Shoppingausflugs fest. Die Zahl der Wochenendflaneure auf Deutschlands großen Einkaufsstraßen sei stabil, sagt das Beratungsunternehmen Jones Lang LaSalle, das das Einkaufsverhalten der Bundesbürger seit rund 20 Jahren untersucht und jährlich eine Top-Liste der meistbesuchten Einkaufsstraßen präsentiert (Grafik):
Die meisten Passanten zieht in diesem Jahr die Frankfurter Zeil an, auf den Plätzen zwei und drei landen mit der Kaufinger Straße und der Neuhauser Straße gleich zwei Münchener Meilen.
Berlin, das allein von der Einwohnerzahl das Potenzial für einen vorderen Platz unter den frequenzstärksten Einkaufsstraßen hätte, taucht im Ranking erst auf Platz 16 auf. Der Grund ist simpel: Die Hauptstadt hat mit der Tauentzienstraße, dem Alexanderplatz, der Friedrichstraße und dem Kurfürstendamm zwar viele attraktive Shoppingziele, doch diese sind so weit voneinander entfernt, dass sich keine Synergieeffekte ergeben. Deshalb tummelt sich auf den beliebtesten Berliner Shoppingstraßen an einem normalen Samstag jeweils höchstens die Hälfte der Zeil-Passanten.
Die Frankfurter Zeil führt die Liste der meistbesuchten Einkaufsstraßen in Deutschland an.
Jones Lang LaSalle erstellt neben den frequenzstärksten Einkaufsstraßen auch ein Ranking für Luxusmeilen. Die meisten Passanten in dieser Kategorie – rund 6.300 in der Stunde – zählte das Unternehmen in diesem Jahr auf der Stuttgarter Stiftstraße. Auf Platz zwei der Luxus-Hotspots befindet sich mit stündlich 4.850 Passanten die Königsallee in Düsseldorf, Platz drei nimmt die Münchner Maximilianstraße mit knapp 2.700 Bummlern in der Stunde ein.
Auch wenn die Passantenzahlen in den vergangenen Jahren mehr oder weniger konstant waren, sagen sie nichts darüber aus, wofür die Menschen wie viel Geld ausgeben. Viele Einzelhändler setzen inzwischen auf kleinere und innovative Konzepte, die sich vom Einerlei der Filialisten unterscheiden. Nicht zu unterschätzen ist auch ein gutes Gastronomieangebot, das für Einkaufsstraßenflaneure mittlerweile mindestens genauso wichtig ist wie das Shoppingerlebnis selbst.