Das Geschäft brummt an Karneval
Die Karnevalisten in Deutschland freuen sich auf die Hochphase der jecken Tage. Auch die Tourismus- und Gastronomiebranche blickt dem bunten Treiben erwartungsvoll entgegen – denn der Karneval ist für sie ein immenser Wirtschaftsfaktor.
- Laut IW-Berechnungen setzt die Karnevalswirtschaft über die gesamte Session 2024/2025 hinweg deutschlandweit rund 2,1 Milliarden Euro um.
- Der größte Anteil davon entfällt auf die Gastronomie, die durch den Karneval in dieser Session rund 925 Millionen Euro einnimmt.
- Allgemein profitiert das karnevalistische Geschäft von der dieses Mal sehr langen Sessionsdauer von 115 Tagen.
Ganz gleich, ob man es nun Karneval, Fasching oder Fastnacht nennt: Am Donnerstag startet die Hochphase der jecken Tage. Die sogenannte fünfte Jahreszeit ist für viele Feiernde einer der emotionalen Höhepunkte des Jahres – und für die vom Karneval geprägten Regionen ein großer Wirtschaftsfaktor. Zahlreiche Hoteliers, Bar- und Restaurantbesitzer sowie Veranstalter verbuchen in dieser Zeit hohe Umsätze:
Laut IW-Berechnungen setzt die Karnevalswirtschaft in der Session 2024/2025 deutschlandweit rund 2,1 Milliarden Euro um.
Das ist knapp ein Fünftel mehr als in der vorherigen Session. Der Grund dafür ist simpel: Da die Länge der Karnevalssession unmittelbar mit Ostern zusammenhängt und das christliche Fest in diesem Jahr besonders spät im April liegt, spült der Karneval mit einer Dauer von 115 Tagen satte 20 Tage länger Geld in die Kassen als noch ein Jahr zuvor.
Die Karnevalswirtschaft setzt in der Session 2024/2025 deutschlandweit schätzungsweise 2,1 Milliarden Euro um.
Von der langen Session profitiert die Gastronomie am stärksten (Grafik):
Restaurants, Bars, Kneipen und Co. nehmen durch den Karneval 2024/2025 geschätzt rund 925 Millionen Euro ein.
Der karnevalistische Einzelhandel – allen voran der Kostümverkauf – erwirtschaftet gut 450 Millionen Euro. Für Verkehr und Logistik – darunter fallen etwa Bahntickets oder Taxifahrten – kalkuliert das IW einen Umsatz von knapp 322 Millionen Euro.
Hotelpreise in Köln steigen um 80 Prozent
Für Hotelübernachtungen geben die Jecken voraussichtlich rund 240 Millionen Euro aus. Besonders tief in die Tasche greifen müssen dabei Karnevalisten, die in Köln übernachten wollen. Während des Straßenkarnevals kostet eine Übernachtung laut IW-Berechnung in der Domstadt im Schnitt 105 Euro mehr als sonst – ein Aufschlag von fast 80 Prozent. Damit steigen die Hotelpreise in Köln in der närrischen Zeit deutschlandweit am stärksten, gefolgt von Nürnberg mit einem Preisaufschlag von 55 Euro oder 41 Prozent. In Mainz zahlen die Jecken im Schnitt sieben Euro mehr, in anderen karnevalistischen Städten wie Düsseldorf oder Aachen unterscheiden sich die Preise gegenüber der Zeit außerhalb des Karnevals kaum.