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Bundesbürger greifen seltener zur Plastiktüte

Um die Umwelt zu schonen, hat Deutschland auf Basis einer EU-Richtlinie inzwischen die meisten Plastiktüten aus den Geschäften verbannt. Doch auch jene dünne Tüten, die noch erlaubt sind, werden zumindest hierzulande immer weniger genutzt. Innerhalb der EU ist das Gefälle bei der Nutzung der Plastikbeutel riesig.

Kernaussagen in Kürze:
  • Seit dem 1. Januar 2022 sind nur noch dünnwandige Beutel vom Plastiktütenverbot in Deutschland ausgenommen.
  • Die Bundesbürger haben zuletzt aber auch den Verbrauch dieser dünnen Plastikbeutel reduziert.
  • Im EU-Vergleich greifen die Deutschen relativ selten zur Plastiktüte – am höchsten war der Konsum 2019 in Litauen, am niedrigsten in Belgien.
Zur detaillierten Fassung

Aus Umweltschutzgründen sind in Deutschland seit dem 1. Januar 2022 Plastiktüten verboten. Damit hat die Bundesrepublik eine Richtlinie der Europäischen Union umgesetzt. Allerdings gibt es eine Ausnahme: für maximal 15 Mikrometer dünne Beutel, in denen zum Beispiel Obst und Gemüse abgewogen werden. Die Bundesbürger haben aber auch diese Tragetaschen zuletzt schon etwas weniger genutzt:

Im Jahr 2019 wurden in Deutschland insgesamt 3,65 Milliarden dünne Plastikbeutel beziehungsweise 44 Tüten je Einwohner verbraucht, im Jahr zuvor waren es 45 pro Kopf.

Im europäischen Vergleich greifen die Bürgerinnen und Bürger hierzulande ohnehin vergleichsweise selten zum dünnwandigen Plastikbeutel (Grafik):

In Litauen beispielsweise lag deren Verbrauch je Einwohner im Jahr 2019 bei 280 Tüten, in Tschechien waren es 235.

So viele Plastiktüten mit einer Wandstärke von weniger als 15 Mikrometern wurden im Jahr 2019 in diesen EU-Ländern verbraucht Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Nur in wenigen EU-Ländern werden die Beutel noch sparsamer genutzt als in Deutschland. Am umweltfreundlichsten verhielten sich die Belgier mit gerade einmal sieben Tüten je Einwohner

Bereits seit gut einem Jahr dürfen Händler in Deutschland keine Kunststofftüten mehr verwenden, deren Wandstärke 15 bis 49 Mikrometer beträgt. Auch auf diese Taschen hatten die Bundesbürger schon in den Vorjahren öfter mal verzichtet:

Im Jahr 2019 wurden in Deutschland noch 878 Millionen leichte Kunststofftüten verbraucht – rund 11 Prozent weniger als 2018.

Und auch hier zeigt der Vergleich mit den anderen EU-Staaten, dass die Menschen hierzulande relativ sparsam mit den umweltschädlichen Tragetaschen umgingen:

Während die Bundesbürger 2019 im Schnitt 11 Plastiktaschen mit 15 bis 49 Mikrometern Wandstärke verbrauchten, betrug der Wert in Schweden 74 Tüten je Einwohner, in Lettland waren es 71 und in Ungarn 66.

Deutlich weniger dieser etwas stärkeren Tragetaschen kamen, pro Kopf gerechnet, in Österreich (8) und in Irland (5) zum Einsatz

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