Konjunktur Lesezeit 2 Min.

Branchen wie Bau und IT stützen die Wirtschaft

Die deutsche Wirtschaft hat mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Doch nicht alle Bereiche leiden – einige können mit einer stabilen Wertschöpfung aufwarten und stützen so die Konjunktur insgesamt.

Kernaussagen in Kürze:
  • Trotz Pandemie sind einige Branchen in Deutschland recht gut durch das Jahr 2020 gekommen.
  • Zu den Branchen, die die Konjunktur stabilisiert haben, zählen unter anderem das Baugewerbe, der IT-Sektor, die Finanzdienstleistungen, das Wohnungswesen sowie die Agrarwirtschaft.
  • Auch in der Industrie zeigte der Trend bei Wertschöpfung und Produktion zuletzt wieder nach oben.
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Corona und kein Ende: Wer die Nachrichten über steigende Inzidenzzahlen, Notbremsen und Impfverzögerungen verfolgt, dem dürfte es gerade schwerfallen, nicht zu verzweifeln. Und doch gibt es Lichtblicke – sogar dort, wo man sie zunächst nicht vermuten würde: in den Daten zur wirtschaftlichen Entwicklung. Zwar lief die Konjunktur in Deutschland zuletzt alles andere als rund – das reale Bruttoinlandsprodukt schrumpfte 2020 um fast 5 Prozent. Doch für 2021 ist immerhin wieder ein Wachstum von 3 Prozent in Sicht (siehe iwd 7/2021).

Einige Branchen wie beispielsweise das Baugewerbe haben der Corona-Krise erfolgreich getrotzt.

Und auch die Zahlen für das vergangene Pandemiejahr sind nicht durchweg schlecht – einige Wirtschaftsbereiche in Deutschland haben der Krise erfolgreich getrotzt (Grafik):

Preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigte Bruttowertschöpfung, Jahresdurchschnitt 2019 = 100 Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Die reale Bruttowertschöpfung im Baugewerbe lag im vierten Quartal 2020 um rund 3 Prozent über dem Durchschnitt von 2019.

Die Informations- und Kommunikationsbranche hat nach einer kleinen Delle im Frühjahr 2020 zuletzt immerhin wieder ihr Vorkrisenniveau erreicht – hier dürfte sich der von den Corona-Maßnahmen vorangetriebene Trend zur Digitalisierung niederschlagen.

Als unbeeindruckt von der Pandemie zeigten sich im vergangenen Jahr auch die Finanzdienstleistungen, das Wohnungswesen sowie die Agrarwirtschaft.

Doch selbst da, wo die Zahlen für die gesamte Sparte wenig erfreulich anmuten, sind positive Trends erkennbar. Dies gilt zum einen für den Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe – zwar brachen die Umsätze von Hotels und Gaststätten ein, gerade im Einzelhandel ging es aber in vielen Sparten aufwärts (siehe Seiten 3–5).

Industriekonjunktur nimmt wieder Fahrt auf

Zum anderen konnten die Industrieunternehmen, die zu Beginn der Krise besonders stark Federn lassen mussten, mittlerweile die Wertschöpfungslücke gegenüber der Vorkrisenzeit deutlich verkleinern. Auch die Produktion läuft wieder auf höheren Touren:

Im Februar 2021 war die saisonbereinigte Produktion im Verarbeitenden Gewerbe nur noch gut 6 Prozent niedriger als im Schnitt des Jahres 2019 – im April 2020 hatte der Rückstand fast 30 Prozent betragen.

Wesentliche Gründe für den Aufwärtstrend dürften sein, dass die Grenzen für den Warenverkehr wieder offen sind und wichtige Handelspartner wie China die Pandemie inzwischen weitgehend im Griff haben. Dies kommt der exportorientierten deutschen Industrie zugute – im Februar dieses Jahres lagen die Warenausfuhren mit knapp 109 Milliarden Euro nur noch rund 2 Milliarden Euro unter dem Vorjahresniveau.

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