Städteranking Lesezeit 3 Min.

Aufschwung im Westen und Norden

München bleibt weiter das Maß aller Dinge: Die bayerische Landeshauptstadt verteidigt ihren Spitzenplatz im Städteranking der IW Consult. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt der Trend im Ruhrgebiet und im Norden nach oben.

Kernaussagen in Kürze:
  • München erreicht 2020 wie im vergangenen Jahr den ersten Platz im Städteranking der IW Consult.
  • Die Städte im Ruhrgebiet und in Norddeutschland haben sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt.
  • Im erstmals erstellten Nachhaltigkeitsranking liegt Regensburg an der Spitze.
Zur detaillierten Fassung

An der Spitze nichts Neues: Wie bereits im vergangenen Jahr ist im Städteranking der IW Consult kein Vorbeikommen an München. Ob auf dem Arbeitsmarkt, beim Blick auf die Wirtschaft oder hinsichtlich der allgemeinen Lebensqualität – überall schneidet die bayerische Landeshauptstadt im Niveauranking am besten ab (Grafik).

Für das Städteranking 2020 der IW Consult wurden 71 deutsche Großstädte bewertet und in drei Rankings sortiert Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Das Siegertreppchen ist ohnehin fest in süddeutscher Hand, auf den Plätzen zwei und drei folgen Ingolstadt und Stuttgart.

Dass München seinen Spitzenplatz bald abgeben wird, ist nicht zu erwarten, schließlich liegt die Stadt an der Isar diesmal auch im Dynamikranking, das die Entwicklung der vergangenen fünf Jahre widerspiegelt, vorn und löst Berlin als Spitzenreiter ab.

Mehr Bewegung gibt es dagegen im Mittelfeld. Vor allem zwei Regionen stechen positiv heraus (Grafik):

Das Ruhrgebiet und die norddeutschen Großstädte haben sich im Vergleich zum vergangenen Jahr im Dynamikranking zum Teil deutlich verbessert.

Das Teil-Ranking "Dynamik" bildet die Entwicklung der deutschen Großstädte in den vergangenen fünf Jahren ab Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Von den Ruhrgebietsstädten schneidet Dortmund mit Platz 16 am besten ab, eine Verbesserung zum Vorjahr um zehn Positionen. Ausschlaggebend sind eine bessere Integration auf dem Arbeitsmarkt und eine wachsende Beschäftigungsquote von Frauen sowie eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität, unter anderem dank gesunkener Kriminalität.

Da auch Bochum, Essen, Oberhausen, Herne und Duisburg Plätze gutmachen konnten, deutet sich im Ruhrgebiet, das in den vergangenen Jahren stets im hinteren Teil des Städterankings zu finden war, insgesamt eine Trendwende an. Und die Aussichten auf eine dauerhafte Verbesserung sind gut: Sowohl der günstige Immobilienmarkt als auch die überdurchschnittlich ausgeprägte Gründerkultur bieten Raum für weiteres Wachstum in der Metropolregion.

Im erstmals erstellten Nachhaltigkeitsranking liegt Regensburg vorn.

Auch der Trend im Norden zeigt in die richtige Richtung.

Das norddeutsche Aushängeschild ist Lübeck auf Rang sechs des Dynamikrankings, zehn Plätze besser als 2019.

Die sehr gute Platzierung resultiert unter anderem aus einer Verbesserung der Krankenhausbettendichte, einer gestiegenen Zahl an Gästeübernachtungen und einer höheren Betreuungsquote bei den Drei- bis Sechsjährigen.

Hamburg schafft es auf Platz 13 (Vorjahr: 22). Den größten Sprung machte Kiel von 34 auf 17. Im hohen Norden sind die Steuereinnahmen pro Kopf gestiegen und die Jugendarbeitslosigkeit gesunken.

Auch Rostock konnte sich verbessern – von Rang 44 auf 34. Bremen und Bremerhaven liegen im Ranking zwar deutlich weiter hinten, konnten aber ebenfalls Plätze gutmachen.

Die dynamische Entwicklung der sechs Nordlichter lässt darauf hoffen, dass sich ein Gegenpol zu den starken südlicheren Metropolregionen rund um München, Stuttgart und Frankfurt bilden könnte.

Neben Niveau- und Dynamikranking haben die Forscher der IW Consult in diesem Jahr zum ersten Mal einen Nachhaltigkeitsindex erstellt. In die Bewertung sind verschiedene Indikatoren zur nachhaltigen Ökonomie, zur Ökologie und zu Sozialem eingeflossen. Der Sieger kommt auch hier aus Bayern:

Regensburg belegt im Nachhaltigkeitsranking den ersten Platz.

Die Stadt an der Donau verfügt unter anderem mit 13,1 Ladepunkten je 10.000 Einwohner über die beste Versorgung mit Elektrotankstellen.

Auf Rang zwei landet Ingolstadt. Ausschlaggebend hierfür ist nicht zuletzt die installierte Solarleistung pro Kopf. Hier setzt sich Ingolstadt gegen alle anderen Großstädte durch.

Heidelberg auf Rang drei kann mit vielen Hightech-Gründungen und Forschungsinstituten punkten. Die weiteren Spitzenpositionen belegen Wolfsburg und Erlangen. Auffällig: Alle fünf erreichen eine überdurchschnittliche kommunale Steuerkraft.

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