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Dynamisches Berlin

Viele Jahre lang führten die Autostädte wie Wolfsburg oder Ingolstadt das Städteranking der IW Consult an. Dieses Mal konnten andere Metropolen in Sachen Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Lebensqualität punkten.

Kernaussagen in Kürze:
  • Berlin ist zum ersten Mal die dynamischste Stadt Deutschlands im Städteranking der IW Consult. Die Hauptstadt punktet unter anderem mit ihrer Gründerszene und den steigenden Studentenzahlen.
  • Im Zukunftsranking liegt weiterhin Darmstadt vorn. Hier gibt es vergleichsweise viele erfolgreiche und hochinnovative Unternehmen.
  • Im Niveauranking bleibt alles beim Alten: München sichert sich zum 16. Mal in Folge den Spitzenplatz.
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Die Hauptstadt hat die Kurve gekriegt. 30 Jahre nach dem Mauerfall ist Berlin zum ersten Mal die dynamischste Stadt Deutschlands im Städteranking der IW Consult (Grafik). Punkten konnte Berlin vor allem in diesen Bereichen:

Berlin wächst: Zwischen 2012 und 2017 ist die Stadt um rund 250.000 Menschen gewachsen – so viele, wie in einer mittleren Großstadt wohnen.

Berlin gründet: In der Metropole an der Spree werden viele Start-ups gegründet; vor allem die bereits etablierten Berliner Gründungen wie Zalando, HelloFresh oder Rocket Internet beschäftigen mittlerweile mehrere Tausend hochqualifizierte Spezialisten.

Berlin büffelt. Immer mehr Akademiker in spe zieht es ins hippe Berlin: Seit 2009 ist die Zahl der Studenten, die an den Universitäten der Hauptstadt eingeschrieben sind, um gut 50.000 gestiegen – inzwischen sind es mehr als 190.000.

Berlin innoviert: Eine Reihe von großen Unternehmen hat bereits Innovationszentren in der Hauptstadt angesiedelt oder plant dies – so will beispielsweise Siemens 600 Millionen Euro in einen Innovationscampus in Berlin investieren. Auch Klöckner, Lufthansa und Innogy haben zuletzt Innovationshubs in Berlin eröffnet.

Für das Städteranking 2019 der IW Consult wurden 71 deutsche Großstädte anhand von mehr als 100 Indikatoren bewertet und in drei Rankings sortiert Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Das Zukunftsranking, das zeigt, wie weit die deutschen Städte auf dem Weg ins digitale Zeitalter vorangekommen sind, wird bereits zum dritten Mal in Folge von Darmstadt angeführt. Das liegt daran, dass hier vergleichsweise viele erfolgreiche und hochinnovative Unternehmen ihren Sitz haben, allen voran der Chemiekonzern Merck sowie die Europäische Raumfahrtagentur ESA. Auch deshalb hat die Telekom Darmstadt als einen der ersten 5G-Standorte für ultraschnellen Mobilfunk ausgewählt. Außerdem zeichnet sich die Wissenschaftsstadt durch besonders viele Forschungskooperationen und hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung aus.

München ist zum 16. Mal in Folge Sieger im Niveauranking – dank der einmaligen Kombination aus hochleistungsfähiger Wissenschaft und wettbewerbsfähiger Wirtschaft.

München ist zum 16. Mal in Folge Sieger im Niveauranking, das die Istwerte von insgesamt 52 Einzelindikatoren untersucht. Grund hierfür ist die einmalige Kombination aus hochleistungsfähiger Wissenschaft und wettbewerbsfähiger Wirtschaft. Auch in der bayerischen Landeshauptstadt gibt es ein schlagkräftiges Start-up-Ökosystem sowie Neuansiedlungen vieler digitaler und hochtechnologischer Konzerne, darunter Microsoft.

Die klassischen Auto- und Industriestädte sind aufgrund ihrer nachlassenden Steuerkraft im aktuellen Niveauranking deutlich abgerutscht. Gut entwickelt hat sich dagegen Mittelfranken mit den Städten Erlangen, Nürnberg und Fürth, in denen besonders viele Menschen erwerbstätig sind – überdurchschnittlich viele arbeiten in dieser Region im wachsenden Gesundheits- und Sozialwesen.

Detaillierte Ergebnisse des Städterankings 2019 sind auf der Seite der IW Consult einzusehen.

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