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Alphabetisierung Lesezeit 1 Min.

Wo die meisten Menschen lesen und schreiben können

Bereits in jungen Jahren lernen die meisten Menschen zu lesen und zu schreiben. In vielen Regionen der Welt besteht bei der Alphabetisierung allerdings immer noch ein großer Entwicklungsbedarf.

Kernaussagen in Kürze:
  • Die weltweite Alphabetisierungsrate betrug im Jahr 2023 bei den über 14-Jährigen rund 87 Prozent.
  • Während in einigen Regionen der Welt nahezu jeder Erwachsene lesen und schreiben kann, besteht in Afrika südlich der Sahara bei der Alphabetisierung der größte Entwicklungsbedarf.
  • Unter Frauen gibt es deutlich mehr Analphabeten als unter Männern.
Zur detaillierten Fassung

Obwohl das Recht auf Bildung in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte fest verankert ist, lag die weltweite Alphabetisierungsrate im Jahr 2023 bei den über 14-Jährigen nur bei gut 87 Prozent. Im Umkehrschluss: Rund jeder achte Jugendliche und Erwachsene kann kulturell, psychisch oder bildungsbedingt kaum bis gar nicht lesen und schreiben. Immerhin: Der Anteil der Analphabeten an der Weltbevölkerung nimmt immer weiter ab.

Im internationalen Vergleich liegen vier Regionen über und drei Regionen unter dem weltweiten Durchschnitt grundlegender Lese- und Schreibkompetenzen (Grafik):

Mit einer Alphabetisierungsrate von fast 99 Prozent führt Nordamerika das Ranking an, dicht gefolgt von Europa und Zentralasien, Ostasien und der Pazifikregion sowie Lateinamerika und der Karibik.

So viel Prozent der Menschen ab 15 Jahren konnten im Jahr 2023 in diesen ausgewählten WHO-Weltregionen lesen und schreiben Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

In all diesen Regionen können mehr als neun von zehn Menschen lesen und schreiben. Den letzten Platz belegt Afrika südlich der Sahara. Dort liegt der Anteil der Analphabeten immer noch bei annähernd 32 Prozent.

Während in einigen Regionen der Welt nahezu jeder Erwachsene lesen und schreiben kann, besteht in Afrika südlich der Sahara bei der Alphabetisierung großer Entwicklungsbedarf.

Die Gründe für Analphabetismus sind laut der Bundeszentrale für politische Bildung vielfältig: Häufig spielt Armut eine Rolle, denn viele Familien weltweit können das Schulgeld nicht bezahlen oder ein Kind muss früh die Schule verlassen, um zum Familieneinkommen beizutragen. In einigen Entwicklungsländern ist die Bildungspolitik für den hohen Anteil der Analphabeten verantwortlich: Fehlende Förderung und Geschlechterdiskriminierung sind dort an der Tagesordnung – viele Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt dürfen bis heute nicht zur Schule gehen.

Im weltweiten Ranking ist daher ein deutlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern zu verzeichnen: Während die Alphabetisierungsrate unter Männern laut UNESCO im Schnitt bei 91 Prozent liegt, verfügen nur 84 Prozent der Frauen über grundlegende Lese- und Schreibkompetenzen.

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