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Wo die meisten Menschen lesen und schreiben können

Die meisten Menschen lernen bereits in jungen Jahren zu lesen und zu schreiben. In vielen Regionen der Welt besteht bei der Alphabetisierung allerdings immer noch ein großer Entwicklungsbedarf.

Kernaussagen in Kürze:
  • Die weltweite Alphabetisierungsrate betrug im Jahr 2020 bei den über 14-Jährigen 86,7 Prozent.
  • Während in Europa und Zentralasien nahezu jeder Erwachsene lesen und schreiben kann, besteht in Afrika südlich der Sahara bei der Alphabetisierung der größte Entwicklungsbedarf.
  • Unter Frauen gibt es deutlich mehr Analphabeten als unter Männern.
Zur detaillierten Fassung

Obwohl das Recht auf Bildung in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte fest verankert ist, lag die weltweite Alphabetisierungsrate im Jahr 2020 bei den über 14-Jährigen nur bei 86,7 Prozent. Im Umkehrschluss: Rund jeder achte Jugendliche und Erwachsene kann kulturell, psychisch oder bildungsbedingt kaum bis gar nicht lesen und schreiben. Im internationalen Vergleich liegen jeweils drei Regionen über und unter dem weltweiten Durchschnitt grundlegender Lese- und Schreibkompetenzen (Grafik):

Mit einer Alphabetisierungsrate von gut 98 Prozent führen Europa und Zentralasien das Ranking an, dicht gefolgt von Ostasien und der Pazifikregion sowie Lateinamerika und der Karibik.

So viel Prozent der Menschen ab 15 Jahren konnten im Jahr 2020 in diesen ausgewählten WHO-Weltregionen lesen und schreiben Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

In all diesen Regionen können mehr als neun von zehn Menschen lesen und schreiben. Den letzten Platz belegt Afrika südlich der Sahara. Dort liegt der Anteil der Alphabeten bei knapp 66 Prozent.

Während in Europa und Zentralasien nahezu jeder Erwachsene lesen und schreiben kann, besteht in Afrika südlich der Sahara bei der Alphabetisierung der größte Entwicklungsbedarf.

Die Gründe für Analphabetismus sind laut der Bundeszentrale für politische Bildung vielfältig: Häufig spielt Armut eine Rolle, denn viele Familien können das Schulgeld nicht bezahlen oder ein Kind muss früh die Schule verlassen, um zum Familieneinkommen beizutragen. In einigen Entwicklungsländern ist die Bildungspolitik für den hohen Anteil der Analphabeten verantwortlich: Fehlende Förderung und Geschlechterdiskriminierung sind dort an der Tagesordnung – viele Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt dürfen bis heute nicht zur Schule gehen.

Im weltweiten Ranking ist daher ein deutlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern zu verzeichnen: Während die Alphabetisierungsrate unter Männern laut UNESCO im Schnitt bei 90 Prozent liegt, verfügen nur 83 Prozent der Frauen über grundlegende Lese- und Schreibkompetenzen.

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