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Wegweisende Wahl für die Klimapolitik

In den USA wird nicht nur gerade entschieden, wer der nächste Präsident wird – die Wahl ist auch richtungsweisend für die künftige Klimapolitik der USA. Denn Republikaner und Demokraten haben ganz unterschiedliche Vorstellungen davon, wie es beim Klimaschutz weitergehen soll.

Kernaussagen in Kürze:
  • Mit verschiedenen Maßnahmen hat US-Präsident Donald Trump den Klima- und Umweltschutz torpediert.
  • Dass sich der CO2-Ausstoß in seiner Amtszeit dennoch verringert hat, liegt vor allem am verstärkten Fracking.
  • Sollte Joe Biden die Präsidentschaftswahl gewinnen, wird der Klimaschutz in den USA wieder eine wichtigere Rolle spielen.
Zur detaillierten Fassung

Als Donald Trump 2017 sein Wahlversprechen wahr machte und den Austritt aus dem Klimaabkommen von Paris einleitete, war die internationale Bestürzung groß. Schließlich sind die Vereinigten Staaten zum einen der zweitgrößte CO2-Verursacher der Welt, zum anderen hat ihr Wort politisch Gewicht.

Auch mit anderen Maßnahmen torpedierte der US-Präsident den Klima- und Umweltschutz. So ließ er zum Beispiel den Etat der Umweltschutzbehörde EPA massiv kürzen, Informationen zum Klimawandel wurden von der Webseite der Behörde gelöscht.

Sollte Trump noch für weitere vier Jahre regieren, dürfte sich an der Stoßrichtung in Sachen Klimaschutz nichts ändern.

Auf den ersten Blick widersprüchlich scheint daher die Entwicklung des CO2-Ausstoßes:

In den vergangenen Jahren sind die energiebedingten CO2-Emissionen in den USA gesunken.

Ein wesentlicher Faktor war und ist das verstärkte Fracking, eine umstrittene Förderung von Erdgas. Hinzu kommt ein Anstieg der erneuerbaren Energie. Auf lokaler Ebene wird der Ausbau weiter vorangetrieben – unabhängig von der Regierung in Washington. So wird in Kalifornien etwa die Hälfte des Stroms mit erneuerbaren Energien erzeugt.

Insgesamt hat die Regierung Trump keinen großen Einfluss auf die Energiegewinnung in den USA (Grafik):

Während der ersten beiden Jahre von Trumps Amtszeit haben sich die Anteile der Energieträger an der Stromerzeugung so gut wie nicht verändert.

So viel Prozent des Stroms in den USA wurden mit diesen Energieträgern erzeugt Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Der Anteil der erneuerbaren Energien verharrt also weiter bei gut 10 Prozent. Sollte Trump noch für weitere vier Jahre regieren, dürfte sich an der Stoßrichtung in Sachen Klimaschutz nichts ändern. Im Wahlprogramm der Republikaner sind keine Klimaziele definiert. Vielmehr wollen sie Anreize für die Entwicklung neuer Technologien setzen – ohne dies zu konkretisieren.

Anders die Demokraten: Sie wollen, dass die Vereinigten Staaten bis zum Jahre 2050 klimaneutral werden. Dabei setzen sie im Gegensatz zu Deutschland auch auf Atomkraft.

Kandidat Joe Biden hat außerdem angekündigt, im Falle eines Wahlsiegs die Weichen zu stellen, damit die USA dem Pariser Klimaabkommen wieder beitreten.

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