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Traditionelles Weihnachtsessen wird teurer

Die Inflation lässt die Preise für das traditionelle Weihnachtsessen – Kartoffelsalat mit Würstchen – steigen. Besonders teuer ist das Gericht in diesem Jahr in zwei rheinland-pfälzischen Landkreisen, wie neue Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigen.

Kernaussagen in Kürze:
  • Das traditionelle Weihnachtsessen – Kartoffelsalat mit Würstchen – ist in diesem Jahr rund 5 Prozent teurer als 2022.
  • Am teuersten sind die Zutaten für den Weihnachtsklassiker auf Mayo-Basis mit 7,80 Euro im rheinland-pfälzischen Rhein-Hunsrück-Kreis.
  • Die Variante mit Essig und Öl bleibt mit durchschnittlich 6,19 Euro Preissieger.
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Bei den einen kommt an Heiligabend der Gänsebraten auf den Tisch, bei anderen ist Raclette die einzig akzeptable Option. Wieder andere versammeln sich rituell um den Fonduetopf. Doch das mit Abstand beliebteste Essen der Deutschen an Weihnachten ist Kartoffelsalat mit Würstchen. In 36 Prozent der Haushalte landet das traditionelle Gericht an den Feiertagen auf dem Teller.

Das IW hat mithilfe regionaler Daten des Lebensmittelhändlers Rewe für alle 400 Landkreise und kreisfreien Städte Deutschlands den Preis des Weihnachtsklassikers für vier Personen berechnet – sowohl für die Variante mit Mayonnaise als auch für die mit Öl. Für erstere müssen in diesem Jahr Menschen in Rheinland-Pfalz am tiefsten in die Tasche greifen (Grafik):

Mit 7,80 Euro sind die Zutaten für einen Kartoffelsalat mit Würstchen im rheinland-pfälzischen Rhein-Hunsrück-Kreis am teuersten.

So viel Euro kostet ein selbst gemachter Kartoffelsalat mit Bockwürsten für vier Personen in diesem Landkreis oder in dieser kreisfreien Stadt Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Und auch im benachbarten Landkreis Cochem-Zell muss man sich an der Supermarktkasse auf vergleichsweise hohe Preise einstellen – das Gericht kostet hier mit 7,75 Euro nur 5 Cent weniger.

Besonders günstig kommen Kartoffelsalat-Liebhaber dagegen in Thüringen davon: Sowohl in Gera als auch in Weimar kosten die gleichen Zutaten lediglich 6,62 Euro für vier Personen. Schon die vergangenen Auswertungen des Kartoffelsalatindex zeigten: Das Weihnachtsessen ist in Ostdeutschland insgesamt günstiger als in Westdeutschland.

Das traditionelle Weihnachtsessen – Kartoffelsalat mit Bockwürstchen – ist in diesem Jahr rund 5 Prozent teurer als 2022.

Während der Kartoffelsalat auf Mayonnaise-Basis im Vergleich zur vergangenen Weihnacht um 4,7 Prozent teurer geworden ist, sind die Novemberpreise für Nahrungsmittel insgesamt um rund 5,5 Prozent gestiegen. Das macht die Mayo-Variante des Kartoffelsalats in diesem Jahr knapp zum Inflationsgewinner.

Anders sieht es bei der Version mit Essig und Öl aus, die vor allem in Süddeutschland populär ist. Diese Variante des Weihnachtsklassikers kostet im Supermarkt rund 10 Prozent mehr als noch 2022, allein der Preis für Essig ist laut Novemberdaten des Statistischen Bundesamts im Vorjahresvergleich um knapp 12 Prozent gestiegen. Und dennoch: Absolut gesehen bleibt der Kartoffelsalat mit Essig und Öl mit durchschnittlich 6,19 Euro Preissieger.

Veggie-Variante immer erschwinglicher

Preislich immer besser mithalten können auch vegetarische Alternativen zur tierischen Wurst. Die traditionell deutlich teureren Ersatzprodukte aus Ei, Weizen oder Gemüse gleichen sich preislich Stück für Stück an ihre tierischen Pendants an. So geht aus einer Untersuchung von ProVeg aus dem Oktober 2023 hervor, dass vegetarische Würstchen bei einigen großen Supermärkten bereits zum selben Preis oder sogar günstiger angeboten werden als die Fleischvariante.

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