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Steigt wegen Corona die Zahl der Schulabbrecher?

Eine hochwertige, gleichberechtigte und inklusive Bildung ist eines von insgesamt 17 Nachhaltigkeitszielen, auf die sich die Weltgemeinschaft mit der Agenda 2030 verständigt hat. Doch aufgrund der monatelangen Schulschließungen weltweit dürfte es schwer werden, dieses Bildungsversprechen einzuhalten.

Kernaussagen in Kürze:
  • Coronabedingt haben schätzungsweise 100 Millionen Kinder auf der Welt nicht ausreichend lesen gelernt. Mittelfristig dürfte deshalb die Zahl jener Kinder und Jugendlichen steigen, die vorzeitig die Schule verlassen.
  • In Deutschland schwankt die Zahl der frühzeitigen Schul- und Ausbildungsabgänger seit zehn Jahren um rund 10 Prozent.
  • Ein früher Schulabgang kann zu Arbeitslosigkeit, sozialer Ausgrenzung und Armut führen. Deshalb ist hochwertige Bildung eines von 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen.
Zur detaillierten Fassung

Während der Corona-Pandemie haben schätzungsweise 100 Millionen Kinder auf der Welt nicht ausreichend lesen gelernt. Mittelfristig dürfte deshalb die Zahl jener Kinder und Jugendlichen steigen, die frühzeitig die Schule verlassen.

In Deutschland schwankt die Zahl der frühzeitigen Schul- und Ausbildungsabgänger seit zehn Jahren um rund 10 Prozent, regelmäßig niedrigere Werte erreichen die Nachbarländer Polen, Frankreich und die Niederlande.

Schon heute gibt es allein innerhalb der EU große Unterschiede bei den vorzeitigen Schul- und Ausbildungsabgängern (Grafik):

In Malta, Spanien und Rumänien hatten 2020 jeweils mehr als 15 Prozent der 18- bis 24-Jährigen maximal einen Realschulabschluss und keine weitere berufliche Bildung abgeschlossen.

So viel Prozent der 18- bis 24-Jährigen hatten 2020 höchstens die Sekundarstufe I durchlaufen und keine weitere allgemeine oder berufliche Bildung erfahren Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Auch in Italien und Bulgarien ist die Quote derjenigen, die nur ein geringes Bildungsniveau haben, mit jeweils 13 Prozent vergleichsweise hoch. In Deutschland schwankt die Zahl der frühzeitigen Schul- und Ausbildungsabgänger seit zehn Jahren um rund 10 Prozent, regelmäßig niedrigere Werte erreichen die Nachbarländer Polen, Frankreich und die Niederlande.

Ein früher Schulabgang kann zu Arbeitslosigkeit, sozialer Ausgrenzung und Armut führen. Deshalb ist hochwertige Bildung eines von 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Neben einer inklusiven, gleichberechtigten und hochwertigen Bildung sollen die Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle gewährleistet werden. Auch der Zugang zu einer erschwinglichen und hochwertigen beruflichen Bildung sowie zum Hochschulstudium soll weltweit ab dem Jahr 2030 allen Frauen und Männern offenstehen.

Unesco will Zahl der Schulabbrecher reduzieren

Um global eine drastische Zunahme der Schulabbrecher zu vermeiden, hat die Unesco bereits im März 2020 die Global Education Coalition gegründet, die unter anderem die Rückkehr der Schülerinnen und Schüler in die Schulen unterstützt sowie den einzelnen Ländern Hilfen anbietet, um Lern- und Lehrressourcen – auch technischer Art – zu mobilisieren.

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