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Schönheitseingriffe: Immer mehr Botox und Co.

In den vergangenen Jahren hat die Zahl der in Deutschland durchgeführten Schönheitsoperationen stark zugenommen. Für welche Eingriffe sich die Bundesbürger im Jahr 2022 am häufigsten zum Beauty Doc begeben haben, zeigen neue Daten.

Kernaussagen in Kürze:
  • In Deutschland ist die Zahl der Schönheitseingriffe stark gestiegen: Im Jahr 2018 waren es noch etwa 77.000 Eingriffe, 2022 bereits mehr als 98.000.
  • Am häufigsten nahmen deutsche Mediziner im Jahr 2022 eine Botoxbehandlung vor – das Nervengift kam fast 30.000-mal zum Einsatz.
  • Jeder Eingriff birgt zahlreiche Risiken: Wer ihn trotzdem vornehmen lassen will, sollte sich vor Behandlungsfehlern schützen und einen seriösen Arzt aufsuchen.
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Erfolg, Lebensqualität und Zufriedenheit durch ein perfektes Aussehen: Das verspricht die Schönheitsbranche ihren Patienten – und es wirkt: Im Jahr 2018 zählte die Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen etwa 77.000 Eingriffe, 2022 waren es bereits mehr als 98.000.

Besonders minimalinvasive Eingriffe zur Straffung der Haut – häufig im Gesicht – werden immer beliebter (Grafik):

Mediziner nahmen in Deutschland im Jahr 2022 annähernd 30.000 Botoxbehandlungen vor – am zweithäufigsten waren Eingriffe mit Hyaluron, das rund 22.000-mal zum Einsatz kam.

So viele Schönheitseingriffe führten deutsche Chirurgen im jeweiligen Jahr durch Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Ein möglicher Grund für die gestiegenen Zahlen: Die meisten Büroangestellten sahen in der Pandemie ihr eigenes Gesicht ständig verzerrt in Videomeetings – und hatten so reichlich Anlass, über Falten und vermeintlich ungleichmäßige Proportionen nachzudenken.

Seit 2018 ist die Zahl der Schönheitseingriffe in Deutschland stark gestiegen – gefragt sind vor allem Botox- und Hyaluronbehandlungen.

Selbst wenn viele Behandlungen zunächst ungefährlich erscheinen: Es handelt sich um medizinische Eingriffe, die Risiken bergen und im Extremfall sogar tödlich sein können.

Wer trotzdem nicht auf Schönheitseingriffe verzichten möchte, sollte einige Dinge beachten: Am wichtigsten ist es, sich vor Behandlungsfehlern zu schützen und einen seriösen Arzt zu finden.

Das ist gar nicht so leicht, denn Berufsbezeichnungen wie beispielsweise „Schönheitschirurg“, „Beauty Doc“ oder „Master of Injectables“ sind nicht rechtlich geschützt und bieten keinerlei Garantie für spezifische Qualifikationen. Jeder Arzt darf für die Schönheit zum Skalpell greifen, minimalinvasive Behandlungen können auch Heilpraktiker vornehmen.

Ärzte werden laut einer Befragung seitens der Zeitung „Die Zeit“ als seriös angesehen, wenn sie einen realistischen Kostenvoranschlag erstellen, die Patienten ausreichend beraten und sie frühzeitig über mögliche Risiken aufklären.

Das Vorgespräch, den Eingriff und die Nachbehandlung sollte möglichst derselbe Chirurg durchführen. So haben Patienten einen Ansprechpartner, falls nach dem Abschluss der gesamten Behandlung Probleme auftreten – denn häufig müssen Patienten für Komplikationen selbst aufkommen oder sich zumindest finanziell beteiligen.

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