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Zigarettenkonsum in der EU sehr unterschiedlich verbreitet

In Deutschland wird im Vergleich zu den meisten anderen EU-Ländern noch ziemlich viel geraucht. Zwar nimmt der Bund durch die Tabaksteuer auch einige Milliarden Euro im Jahr ein, aber die Folgekosten der Nikotinsucht gleichen die Tabaksteuern bei Weitem nicht aus. Dafür müsste ein Päckchen Zigaretten mehr als dreimal so viel kosten wie heute.

Kernaussagen in Kürze:
  • In Deutschland greifen fast 22 Prozent der Bundesbürger täglich zur Zigarette – annähernd 8 Prozent sogar mehr als 20-mal am Tag.
  • Im Jahr 2020 nahm die Bundesregierung annähernd 15 Milliarden Euro durch die Tabaksteuer ein.
  • Den Einnahmen stehen durch das Rauchen verursachte Krankheits- und Todesfälle entgegen, die jährlich Kosten in Höhe von 97 Milliarden Euro verursachen.
Zur detaillierten Fassung

Obwohl die Zahl der Raucher in Deutschland seit rund 25 Jahren sinkt, greifen noch immer fast 22 Prozent der Bundesbürger täglich zur Zigarette – annähernd 8 Prozent sogar mehr als 20-mal am Tag. EU-weit sind die Raucheranteile in der Bevölkerung lediglich in drei Staaten höher als in der Bundesrepublik (Grafik):

Noch häufiger als in Deutschland wird nur in Bulgarien, Griechenland und Lettland gequalmt.

So viel Prozent der über 15-Jährigen rauchten 2019 täglich Zigaretten Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Bulgarien weist mit knapp 13 Prozent auch den höchsten Anteil an Vielrauchern auf, Schweden mit 1 Prozent den niedrigsten. Meist rauchen mehr Männer als Frauen: Im EU-Schnitt griffen 2019 rund 22 Prozent der Männer und knapp 15 Prozent der Frauen täglich zum Glimmstängel. Diese Geschlechterdifferenz gilt für fast alle EU-Staaten, nur in Schweden und Dänemark rauchen etwas mehr Frauen als Männer.

In Deutschland verursacht das Rauchen laut Deutschem Krebsforschungszentrum jährlich rund 120.000 Todesfälle.

Alle Staaten versuchen, die Raucherquoten zu reduzieren. Allein in Deutschland verursacht das Rauchen laut Deutschem Krebsforschungszentrum jährlich rund 120.000 Todesfälle. Eine Methode, den Tabakkonsum zu senken, sind deutliche Tabaksteuererhöhungen. Die nächste Erhöhung in Deutschland steht zum Jahreswechsel 2021/2022 an: Ab Januar soll der Preis für eine Packung Zigaretten um rund 8 Cent steigen – und das anschließend jedes Jahr bis 2026. Im kommenden Jahr dürften die Einnahmen aus der Steuererhöhung zusätzliche 1,2 Milliarden Euro in die Staatskasse spülen, 2026 dürften es dann 3,5 Milliarden Euro sein.

Das Rauchen verursacht in Deutschland Folgekosten von jährlich 97 Milliarden Euro

Die volkswirtschaftlichen Kosten, die das Rauchen verursacht, werden durch die Tabaksteuer allerdings bei Weitem nicht gedeckt. Im Jahr 2020 nahm die Bundesregierung annähernd 15 Milliarden Euro durch die Tabaksteuer ein – dem stehen durch das Rauchen verursachte Krankheits- und Todesfälle entgegen, die jährlich Kosten in Höhe von 97 Milliarden Euro verursachen. Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat vergangenes Jahr ausgerechnet, wie viel eine Packung Zigaretten in Deutschland kosten müsste, damit der Verkaufspreis die direkten und indirekten Folgekosten kompensiert: 23 Euro.

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