Korruptionsindex: Maskenaffäre und Cum-Ex schaden Deutschland
Die Organisation Transparency International hat ihren neuen Korruptionsindex veröffentlicht. Deutschland rangiert in der Top Ten der Integren – tritt allerdings seit fast 10 Jahren auf der Stelle.
- Die Organisation Transparency International veröffentlicht jedes Jahr einen Index, der den Korruptionsgrad von 180 Ländern vergleicht.
- Im Jahr 2022 belegte Dänemark wie schon in den Jahren zuvor den ersten Platz – das Land war also am wenigsten anfällig für Korruption. Am schlechtesten schnitt Somalia ab.
- Deutschland blieb wie die Jahre zuvor auf dem neunten Platz. Kein schlechtes Ergebnis, doch Fortschritte in der Korruptionsbekämpfung erzielt das Land kaum.
Korruption gibt es überall auf der Welt, aber in manchen Ländern ist sie in Politik und Verwaltung besonders stark. Die Organisation Transparency International veröffentlicht jedes Jahr einen Index, der anhand von Experteneinschätzungen, den Korruptionsgrad von 180 Länder vergleicht (Grafik):
Im Jahr 2022 war Dänemark kaum anfällig für Korruption und belegte wie in den Vorjahren den ersten Platz des Rankings.
In der Spitzengruppe finden sich insbesondere Staaten mit einer starken Demokratie wie Finnland, Norwegen und Neuseeland. Ganz anders ist die Lage in Somalia, Syrien und dem Südsudan – den Schlusslichtern des Rankings. Dort lassen gewaltsame Konflikte staatliche Institutionen zerfallen.
Deutschland macht kaum Fortschritte
Deutschland gehört mit 79 von 100 Punkten zur Top Ten der Länder mit der geringsten Korruption 2022. Ein Grund zur Freude? Eher nicht, denn das ist die niedrigste Punktzahl seit 2014. Skandale wie die Maskenaffäre oder Cum-Ex haben das Vertrauen in Politik und Wirtschaft geschwächt.
Im Korruptionsranking von Transparency International für das Jahr 2022 blieb Deutschland wie in den Jahren zuvor auf dem neunten Platz. Kein schlechtes Ergebnis, doch Fortschritte in der Korruptionsbekämpfung gibt es kaum.
Hinzu kommt Intransparenz bei der Gesetzgebung. Wird hierzulande ein neues Gesetz auf den Weg gebracht, ist unklar, wer in welcher Form an den Gesetzesformulierungen mitgearbeitet beziehungsweise sich während des Verfahrens durchgesetzt hat.
Auch wie sich eine Partei finanziert, ist oft undurchsichtig. Dahingehend fordert Transparency International mehr Klarheit und eine Deckelung der Parteispenden. Bisher müssen Parteien in Deutschland Spenden erst ab 10.000 Euro in ihrem Rechenschaftsbericht angeben. Laut der Organisation sollte das schon ab 2.000 Euro der Fall sein. Generell sollten Spenden auf 50.000 Euro pro Sponsor, Jahr und Partei gedeckelt werden. Bisher gibt es dafür keine Obergrenze.