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Wiedereingliederung Lesezeit 2 Min.

Long Covid im Beruf: Wie Unternehmen unterstützen können

Menschen, die an Long Covid erkrankt sind, spüren die negativen Auswirkungen der Symptome oftmals in ihrem Arbeitsalltag. Für Unternehmen ist es deshalb wichtig, betroffene Arbeitnehmer mit passenden Angeboten zu unterstützen.

Kernaussagen in Kürze:
  • 94 Prozent der Erwerbstätigen mit Long Covid fühlen sich durch die Symptome in ihrem Berufsalltag beeinträchtigt.
  • Rund acht von zehn Beschäftigten mit Long Covid können nicht mehr so konzentriert arbeiten wie zuvor, drei Viertel beklagen, nun weniger zu schaffen.
  • Um die berufliche Teilhabe von Beschäftigten mit Long Covid langfristig zu sichern, sollten Unternehmen die Arbeitnehmer bei der Rückkehr in den Joballtag unterstützen und die Arbeit an deren jeweilige Bedürfnisse anpassen.
Zur detaillierten Fassung

Viele Menschen sind infolge einer Coronainfektion an Long Covid erkrankt und leiden unter verschiedenen Langzeitfolgen wie starker Erschöpfung, kognitiven Problemen oder Kurzatmigkeit. Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass in den ersten drei Jahren nach Ausbruch der Pandemie etwa 36 Millionen Menschen in Europa davon betroffen waren – darunter viele, die mitten im Berufsleben standen oder stehen.

Um die berufliche Teilhabe von Beschäftigten mit Long Covid langfristig zu sichern, sollten Unternehmen die Arbeitnehmer bei der Rückkehr in den Joballtag unterstützen und die Arbeit an deren jeweilige Bedürfnisse anpassen.

Um herauszufinden, inwiefern die Krankheitssymptome Beschäftigte in Deutschland im Job belasten, hat das IW im Rahmen des Projekts REHADAT im Herbst 2022 rund 1.500 Erwerbstätige mit Long Covid befragt. Das Ergebnis: 94 Prozent fühlen sich durch die Symptome in ihrem Berufsalltag beeinträchtigt. Das äußert sich auf unterschiedliche Weise (Grafik):

Rund acht von zehn Beschäftigten mit Long Covid können nicht mehr so konzentriert arbeiten wie zuvor, drei Viertel beklagen, nun weniger zu schaffen.

So viel Prozent der Beschäftigten in Deutschland mit Long Covid fühlen sich dadurch in dieser Weise in ihrem Beruf beeinträchtigt Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Mehr als 50 Prozent der Befragten geben zudem an, dass ihnen komplexe Aufgaben oder körperlich anstrengende Tätigkeiten schwerer fallen.

Zum Zeitpunkt der Befragung waren 55 Prozent der Teilnehmer – teils erneut – krankgeschrieben, knapp ein Drittel arbeitete nach Arbeitsunfähigkeit wieder. Die durchschnittliche Abwesenheitsdauer aller Befragten lag bei fast sieben Monaten.

Wie die Rückkehr in den Job gelingt

Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen die Arbeitnehmer nach längerem Ausfall bei der Rückkehr in den Arbeitsalltag unterstützen. Helfen kann dabei das betriebliche Eingliederungsmanagement. Im Zuge dessen können Arbeitgeber und -nehmer zum Beispiel eine stufenweise Wiedereingliederung, besser bekannt als Hamburger Modell, vereinbaren. Dabei werden Arbeitszeit und -belastung schrittweise gesteigert, während die Betroffenen weiterhin krankgeschrieben sind und Kranken-, Übergangs- oder Verletztengeld erhalten. Drei Viertel der von REHADAT Befragten, die dieses Modell in Anspruch nahmen, bewerteten es als hilfreich.

Um erneute Ausfallzeiten zu vermeiden und die berufliche Teilhabe der Beschäftigten langfristig zu sichern, sollten Unternehmen zudem die Arbeit gemeinsam mit den Rückkehrern an deren jeweilige Bedürfnisse anpassen. Ansatzpunkte wären unter anderem, die Arbeits- und Pausenzeiten zu flexibilisieren, Aufgaben zu verändern oder den Mitarbeitern die Wahl des Arbeitsorts zu überlassen – zum Beispiel im Homeoffice.

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