Geht nicht, gibt's nicht
Seit über 25 Jahren können Schüler mit JUNIOR ihre eigene Firma gründen und so in das echte Wirtschaftsleben hineinschnuppern. Die Corona-Krise gefährdete allerdings die diesjährigen Wettbewerbe – sodass die Organisatoren das Programm kurzerhand in ein digitales Format umgebaut haben. Auch andere Bildungsangebote von JUNIOR werden derzeit online-tauglich gemacht.
- Seit 1994 gründen Schülerinnen und Schüler in Deutschland mit dem Projekt JUNIOR ihr eigenes Start-up. In diesem Schuljahr sind knapp 11.000 Teilnehmer dabei.
- Wegen des Coronavirus gibt es keine Präsenzveranstaltungen. Die IW JUNIOR hat stattdessen ein digitales Konzept erarbeitet.
- Neben den Schülerfirmenprogrammen baut die IW JUNIOR auch das übrige Digitalangebot weiter aus, um die wirtschaftliche Bildung von Schülern zu fördern.
Seit 1994 gründen Schülerinnen und Schüler in Deutschland mit dem Projekt JUNIOR ihr eigenes Start-up. Sie entwickeln eine Geschäftsidee, produzieren und vertreiben ihr Produkt und verdienen damit echtes Geld. Einen direkten Einblick ins Unternehmerleben zu bekommen – das finden immer mehr Jugendliche spannend (Grafik):
JUNIOR startete in Deutschland mit 100 Teilnehmern, im Schuljahr 2019/2020 haben sich bereits fast 11.000 Schüler angemeldet.
Verantwortlich für die Umsetzung des Projekts in Deutschland ist die IW JUNIOR. Die dortigen Mitarbeiter sind Ansprechpartner für Lehrer und Schüler, vermitteln Mentoren aus der Wirtschaft und organisieren die Wettbewerbe, an denen die Schülerfirmen teilnehmen können.
Außerdem betreuen sie das Online-Portal von JUNIOR, über das die Schülergruppen ihr Unternehmen verwalten. Dort tragen die Jungunternehmer die Einnahmen und Ausgaben ihrer Schülerfirma ein, laden Protokolle hoch und führen ihr Lohnbuch. Die älteren Schüler stellen am Ende sogar eine Gewinn- und Verlust-Rechnung sowie eine Bilanz auf – wie in der realen Geschäftswelt. Sie stehen in ständigem Kontakt mit ihren Mentoren und werden auch von den Projektmanagern von JUNIOR jederzeit unterstützt.
Damit die Landeswettbewerbe für die Schülerfirmen stattfinden können, haben die JUNIOR-Mitarbeiter kurzfristig ein digitales Konzept entwickelt.
Der diesjährige Jahrgang steht durch die Corona-Pandemie vor einer zusätzlichen Herausforderung: Denn im Gegensatz zu ihren Vorgängern können die Schülerfirmen ihre Produkte derzeit nicht in der eigenen Schule, auf Märkten oder in Geschäften verkaufen.
Abhilfe schafft der neue Marketplace der IW JUNIOR (Kasten). Erst im Februar dieses Jahres startete die Pilotphase, doch durch die ungewöhnlichen Umstände entwickelt sich der Marketplace schnell zur festen Größe:
Bereits 24 Schülerfirmen verkaufen ihre Produkte über den Marketplace, viele weitere haben die Freischaltung für den Online-Shop bereits beantragt.
Neben der Entwicklung der Unternehmen über ein Schuljahr hinweg sind die Landeswettbewerbe und der daran anschließende Bundeswettbewerb zentrale Bestandteile des Projekts. Doch einen Messestand entwerfen, die Bühnenpräsentation erarbeiten oder die Interviews mit der Jury führen – an all das ist momentan nicht zu denken. Daher haben sich die JUNIOR-Mitarbeiter kurzfristig eine digitale Version überlegt. Die Schülerfirmen gestalten einen Werbeflyer statt eines Messestands, die persönlichen Interviews mit der Jury werden durch einen detaillierten Fragebogen ersetzt und die Präsentationen als Video eingesendet.
Ende Mai dann werden sich die Jurys in Videobotschaften an die Teilnehmer wenden und verkünden, welche Schülerfirma für ihr Bundesland beim Bundeswettbewerb im Juni antreten darf. Vorsorglich arbeitet JUNIOR hier ebenfalls an einem digitalen Konzept, falls das Event in Köln nicht stattfinden kann. Denkbar ist der Einsatz von Videocalls mit der Jury und eine Liveübertragung der Siegerehrung.
Digitalangebot ausgebaut
Neben den Schülerfirmenprogrammen baut die IW JUNIOR auch das übrige Digitalangebot weiter aus. Schüler und Lehrer werden verstärkt über Webinare erreicht, auch die Planung von Veranstaltungen läuft über videobasierte Formate. Das Angebot soll in den kommenden Wochen noch erweitert werden.
Die IW JUNIOR bietet darüber hinaus seit vielen Jahren zusammen mit der IW Medien auf dem Portal „Wirtschaft und Schule“ – wirtschaftundschule.de – online Unterrichtsmaterial für Lehrer an.
Von Hintergrundtexten über Arbeitsblätter bis hin zu kompletten Unterrichtseinheiten finden Lehrkräfte dort kostenlose Materialien für ihren Unterricht.
JUNIOR Marketplace: Shoppen bei den Schülerfirmen
Die Jungunternehmer bieten ihre Produkte im Online-Shop an. Das Angebot ist schon jetzt vielfältig: von der Holz- und Kupferlampe über Taschen und T-Shirts bis zum individuellen Schlüsselbrett. Das ganze Angebot gibt es hier.