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Klimaschutz Lesezeit 2 Min.

Energiewende: Fonds-Sparen für die Windkraft

Der klimaneutrale Umbau der Wirtschaft in Europa ist teuer. Die Staaten können die benötigten Investitionen etwa im Energiesektor nicht allein stemmen. Die Finanzierung neuer Windkraftanlagen kann und sollte daher auch über Investmentfonds erfolgen.

Kernaussagen in Kürze:
  • Um die Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, sind in Deutschland Investitionen von rund 195 Milliarden Euro jährlich nötig.
  • Damit sich die dafür benötigten finanziellen Mittel aufbringen lassen, sollten die Kapitalmärkte eingebunden werden.
  • Die EU hat mit den European Long-Term Investment Funds (ELTIFs) bereits ein entsprechendes Anlagevehikel geschaffen.
Zur detaillierten Fassung

Um die Wirtschaft bis zum Jahr 2050 gemäß den EU-Klimazielen zu dekarbonisieren, sind vor allem im Energiesektor, aber auch in der Industrie, dem Verkehr sowie im Gebäudebereich hohe Investitionssummen nötig. Pro Jahr müssen nach IW-Berechnungen in der EU zwischen 758 und 1.055 Milliarden Euro investiert werden, der größte Brocken entfällt auf Deutschland (Grafik):

Um die Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, sind allein in Deutschland mittelfristig Investitionen von 195 Milliarden Euro jährlich nötig.

So viele Milliarden Euro müssen in diesen EU-Ländern bis 2050 jährlich in den Bereichen Industrie, Verkehr, Gebäude und Energie investiert werden, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Im Vergleich zur Bundesrepublik hat beispielsweise Frankreich wegen seiner kleineren Industrie und viel CO2-freier Atomenergie weniger Investitionen vor der Brust.

Fast die Hälfte des gesamten deutschen Investitionsbedarfs, nämlich 94 Milliarden Euro, entfällt auf den Energiesektor. Dort spielt die Windkraft eine entscheidende Rolle. Deutschland will seine Windenergieproduktion bis zum Jahr 2027 um 21.000 Megawatt ausbauen.

Finanzierung über Investmentfonds

Um die finanziellen Mittel dafür aufzubringen, sollten die Kapitalmärkte eingebunden werden: Kleinanleger mit einem Vermögen von weniger als 100.000 Euro können sich in der als risikoarm geltenden Betriebsphase beteiligen. Institutionelle Anleger können bereits in der Entwicklungs- und Bauphase investieren.

Um bis 2050 klimaneutral zu werden, muss Deutschland jährlich rund 195 Milliarden Euro investieren.

Die EU hat mit den European Long-Term Investment Funds (ELTIFs) bereits ein entsprechendes Anlagevehikel geschaffen. Ein solcher Fonds kann in ein Portfolio von Energie- oder Infrastrukturanlagen investieren und ist auch für Privatanleger attraktiv, denn er lässt sich für eine steuerbegünstigte Altersvorsorge nutzen.

Die ELTIFs in der Europäischen Union bieten institutionellen Anlegern allerdings nicht im selben Umfang Investitionsanreize, wie es sie in den Vereinigten Staaten gibt. Dort gewährt der Inflation Reduction Act, der unter anderem die Dekarbonisierung fördern soll, eine Reihe von Steuervorteilen. So belohnen die USA beispielsweise das Bereitstellen von Eigenkapital durch den Entwickler eines Windparks oder durch Investoren mit einer Steuergutschrift.

Die EU-Staaten sollten vergleichbare steuerliche Anreize einführen, um noch mehr Kapitalmarktinvestoren und Kleinanleger mit ins Boot zu holen.

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