Die Millionäre der Welt
Die Welt ist im vergangenen Jahr reicher geworden – zu diesem Ergebnis kommt die Schweizer Großbank UBS in ihrem Global Wealth Report. Fast die Hälfte des globalen Vermögens gehört allerdings einem sehr kleinen Teil der Weltbevölkerung.
- Die rund 58 Millionen Millionäre auf der Welt machten 2023 nur 1,5 Prozent der erwachsenen Weltbevölkerung aus, verfügten aber über fast 48 Prozent des weltweiten Gesamtvermögens.
- Die meisten Millionäre leben in den USA: Im Jahr 2023 waren es fast 22 Millionen Personen, das sind gut 38 Prozent aller Millionäre.
- Relativ zur Einwohnerzahl leben in der Schweiz die meisten Millionäre. Zudem besitzen die Eidgenossen das höchste Durchschnittsvermögen.
Geld, Immobilien, Aktien, Gemälde und sonstige Besitztümer – all das rechnet die Schweizer Großbank UBS in ihrem jährlichen Global Wealth Report zusammen und zieht davon die Schulden ab, um die weltweite Vermögenslage zu beleuchten. Für 2023 bescheinigte der Report, den bis 2022 die mittlerweile von der UBS übernommene Bank Credit Suisse veröffentlichte, dem globalen Vermögen inflationsbereinigt einen Anstieg binnen eines Jahres um rund 8 Prozent auf 450 Billionen Dollar.
Mehr Vermögen heißt aber nicht mehr Millionäre, denn deren Zahl ging im vergangenen Jahr weltweit zurück. Die UBS attestierte zuletzt rund 58 Millionen Menschen diesen Status – gut 1,5 Millionen Personen weniger als im Jahr zuvor. Die meisten Millionäre sind in den Vereinigten Staaten zu finden (Grafik):
Im Jahr 2023 lebten in den USA fast 22 Millionen Menschen mit einem Vermögen von mehr als 1 Million Dollar – das waren gut 38 Prozent aller Millionäre.
China liegt mit rund 6 Millionen Dollar-Millionären auf Rang zwei, gefolgt vom Vereinigten Königreich und Frankreich. Deutschland landet mit rund 2,8 Millionen auf dem sechsten Platz. Insgesamt gibt es 13 Länder auf der Welt, in denen mehr als 1 Million Dollar-Millionäre leben – bis 2028 dürften mit Taiwan und Indien zwei weitere dazukommen, schätzt die UBS.
Höchster Anteil von Millionären in der Schweiz
Das Ranking verschiebt sich allerdings etwas, wenn man die Zahlen ins Verhältnis zur jeweiligen Bevölkerung setzt. Dann steht die Schweiz ganz oben – mehr als jeder zehnte Eidgenosse ist Millionär. In Australien und den Niederlanden sind jeweils rund 7 Prozent der Einwohner so reich, in Deutschland ist der Anteil mit 3,4 Prozent gegenüber den meisten Industriestaaten vergleichsweise gering.
Auch hinsichtlich des Durchschnittsvermögens ist kein Land reicher als die Schweiz: Fast 710.000 Dollar besitzt ein Schweizer durchschnittlich. Zum Vergleich: Deutschland liegt mit einem Durchschnittsvermögen von annähernd 265.000 Dollar wie im Vorjahr auf Rang 17.
Die rund 58 Millionen Millionäre auf der Welt machten 2023 nur 1,5 Prozent der erwachsenen Weltbevölkerung aus, verfügten aber über fast 48 Prozent des weltweiten Gesamtvermögens.
Das durchschnittliche Vermögen berücksichtigt allerdings nicht das implizite Vermögen, also beispielsweise die Ansprüche gegenüber einer gesetzlichen Rentenversicherung. Diese Ansprüche jedoch machen es teilweise unnötig – beispielsweise in Deutschland –, zusätzlich vollumfänglich privat für das Alter vorzusorgen. Und auch innerhalb eines Landes reduziert sich die Vermögensungleichheit deutlich, sobald gesetzliche Rentenansprüche mit eingerechnet werden.
Die globale Vermögensverteilung
Deutschland kann zudem mit einer positiven Entwicklung aufwarten: Während das Durchschnittsvermögen in fast allen Ländern deutlich stärker wächst als das Medianvermögen – das ist das Vermögen, bei dem die eine Hälfte der Bevölkerung mehr und die andere Hälfte weniger besitzt –, ist es hierzulande seit 2008 umgekehrt. Das deutet entgegen der weit verbreiteten Meinung darauf hin, dass die Vermögensungleichheit zuletzt nicht weiter zugenommen hat.
Die Frage nach dieser Vermögensungleichheit sorgt auch global immer wieder für gesellschaftliche Diskussionen. Denn in der Tat besitzen sehr wenige sehr viel des Weltvermögens (Grafik):
Die weltweit 58 Millionen Dollar-Millionäre – das sind 1,5 Prozent der erwachsenen Weltbevölkerung – verfügten im Jahr 2023 zusammen über ein Vermögen von knapp 214 Billionen Dollar. Das entsprach 47,5 Prozent des weltweiten Gesamtvermögens.
Ganz an der Spitze von ihnen stehen insgesamt 14 Menschen mit einem jeweiligen Privatvermögen von mehr als 100 Milliarden Dollar. Zusammen vereinen sie fast 2 Billionen Dollar auf sich. Zu ihnen gehören neben Prominenten wie Elon Musk, Jeff Bezos, Mark Zuckerberg und Bill Gates auch die in der breiten Öffentlichkeit weniger bekannten Larry Ellison – Gründer des Softwarekonzerns Oracle – und Jen-Hsun Huang, Mitbegründer des Grafikprozessorherstellers Nvidia. Der reichste Deutsche ist laut dem Wirtschaftsmagazin Forbes der Unternehmer Klaus-Michael Kühne mit einem Gesamtvermögen von rund 42 Milliarden Dollar. Ein Großteil dieser Vermögen steckt allerdings meist in produktivem Unternehmenskapital – also zum Beispiel in Maschinen, Fahrzeugen, Rohstoffen oder Beteiligungen – und trägt so dazu bei, Jobs zu sichern.
Am anderen Ende der Skala gibt es etwa 1,5 Milliarden Menschen auf der Welt, die 2023 mit einem individuellen Vermögen von maximal 10.000 Dollar auskommen mussten. Zwar wird diese Personengruppe kleiner – im Jahr 2000 war sie noch fast doppelt so groß –, dennoch machte sie im vergangenen Jahr fast 40 Prozent der erwachsenen Weltbevölkerung aus. Insgesamt kamen diese Personen auf ein Vermögen von 2,4 Billionen Dollar – das sind gerade einmal 1,1 Prozent des Besitzes aller Millionäre und 0,5 Prozent des Weltvermögens.