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Die häufigsten Verkehrsdelikte in den Bundesländern

Im Jahr 2022 verzeichnete das Kraftfahrt-Bundesamt in Deutschland mehr als 4,1 Millionen Straftaten und schwerwiegende Ordnungswidrigkeiten im Verkehrssektor. Die Quote der Verkehrssünder unterscheidet sich allerdings zwischen den einzelnen Bundesländern. Zudem tauchen die einzelnen Delikte je nach Regionen unterschiedlich oft in der Sünderkartei auf.

Kernaussagen in Kürze:
  • Insgesamt gab es in Deutschland im Jahr 2022 gut 4,1 Millionen Straftaten und schwerwiegende Ordnungswidrigkeiten im Verkehrssektor.
  • Mit knapp 77 Verstößen je 1.000 Einwohner brachen die Brandenburger die Verkehrsregeln am häufigsten.
  • Das häufigste Verkehrsdelikt in Deutschland ist zu schnelles Fahren, daneben sind auch missachtete rote Ampeln und die unerlaubte Handynutzung am Steuer Gründe für einen Eintrag ins Fahreignungsregister.
Zur detaillierten Fassung

Deutschland, das Land der Dichter und Denker – und der Verkehrsrowdys? Das Kraftfahrt-Bundesamt hat für das Jahr 2022 insgesamt gut 4,1 Millionen Straftaten und schwerwiegende Ordnungswidrigkeiten im Verkehrssektor gemeldet. Fast sechs von zehn im Fahreignungsregister eingetragenen Verstößen beruhen auf zu schnellem Fahren; unerlaubte Handynutzung am Steuer und nicht beachtete rote Ampeln sind jeweils der Grund für knapp 10 Prozent der Einträge.

Zwischen den einzelnen Regionen gibt es deutliche Unterschiede in Sachen Verkehrsdelikte (Grafik):

Über alle Bundesländer hinweg brechen die Brandenburger die Verkehrsregeln am häufigsten – je 1.000 Einwohner wurden im vergangenen Jahr knapp 77 Verstöße registriert.

Straftaten und Ordnungswidrigkeiten im Verkehr, die zu einem Eintrag ins Fahreignungsregister führten, im Jahr 2022 je 1.000 Einwohner Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Kaum gesitteter ging es in Rheinland-Pfalz mit gut 72 Verkehrssünden zu. In Berlin mit viel Großstadt-, aber wenig Durchgangsverkehr kam es dagegen nur zu rund 32 Einträgen ins Fahreignungsregister je 1.000 Hauptstadtbewohner.

Berlin ist zudem das einzige Bundesland, in dem Geschwindigkeitsverstöße nicht das häufigste Verkehrsdelikt sind:

Nur 24 Prozent der in Berlin im Jahr 2022 verzeichneten Einträge in die Sünderkartei entfielen auf Raser, rund 28 Prozent dagegen auf Verkehrsteilnehmer, die rote Ampeln missachteten.

Ganz anders sieht das in Brandenburg aus – dort machten Verstöße gegen das Tempolimit fast 83 Prozent aller erfassten schwerwiegenden Verkehrsdelikte aus.

In Brandenburg ist der Anteil der Raser an allen Verkehrssündern am höchsten, in Berlin werden besonders häufig rote Ampeln missachtet.

Die großen Automobilstandorte Baden-Württemberg und Bayern wiederum liegen in Sachen Temposünden unter dem Bundesdurchschnitt. Dafür können aber im „Ländle“ besonders viele Autofahrer ihre Hände nicht vom Mobiltelefon lassen – rund 14 Prozent aller Registereinträge waren dort zuletzt auf unerlaubte Handynutzung zurückzuführen. Bayern kommt in dieser Kategorie mit knapp 12 Prozent hinter Nordrhein-Westfalen auf Platz drei.

Alkohol am Steuer ist bundesweit ebenfalls ein Problem – allerdings ein kleineres, als man meinen könnte:

Lediglich 2,8 Prozent aller Straftaten und schwerwiegenden Ordnungswidrigkeiten, die 2022 im Verkehr begangen wurden, hatten überhöhten Alkoholkonsum zur Ursache.

Und im Vollrausch fahren – zum Glück – die allerwenigsten Auto oder Fahrrad: Lediglich 399 entsprechende Verstöße registrierte das Kraftfahrt-Bundesamt im vergangenen Jahr, das waren weniger als 0,01 Prozent aller Verkehrsdelikte.

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