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Berufstätige Ausländer: Wer verdient am meisten?

Im Durchschnitt verdienen ausländische Beschäftigte in der Bundesrepublik weniger als sozialversicherungspflichtige Beschäftigte mit deutschem Pass. Doch einige Nationalitäten erzielen einen monatlichen Medianlohn, der mehr als 1.000 Euro über dem entsprechenden Medianwert der Deutschen liegt.

Kernaussagen in Kürze:
  • Der Medianlohn von in Vollzeit beschäftigten Deutschen beträgt rund 3.540 Euro im Monat, der von Ausländern knapp 2.640 Euro.
  • Nach Herkunftsländern aufgeschlüsselt, verdienen Inder mit monatlich rund 4.800 Euro und Nordeuropäer mit annähernd 4.700 Euro in Deutschland am meisten.
  • Auf vergleichsweise geringe Medianlöhne von circa 2.100 Euro im Monat kommen Syrer, Rumänen und Bulgaren.
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3.541 Euro – so hoch war der Medianlohn eines in Vollzeit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit deutscher Staatsbürgerschaft im Dezember 2020. Medianlohn bedeutet dabei, dass die Hälfte der Beschäftigten ein höheres Gehalt erzielt, die andere Hälfte ein niedrigeres.

Ausländer verdienten mit durchschnittlich 2.638 Euro hierzulande deutlich weniger als die Bundesbürger, doch einige Nationalitäten liegen auch weit über dem deutschen Mittelwert (Grafik):

Inder beispielsweise kommen auf einen Medianlohn von gut 4.800 Euro brutto pro Monat, Nordeuropäer und Österreicher verdienen im Schnitt knapp 4.700 beziehungsweise 4.600 Euro brutto im Monat.

Bruttomonatsgehalt von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland nach Staatsangehörigkeit/Herkunftsregion in Euro Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Ursache dafür ist das gezielte Werben der Bundesrepublik um qualifizierte Zuwanderer aus Drittstaaten. Die meisten der aus Indien stammenden Beschäftigten gehen in Deutschland einer akademischen Tätigkeit nach, mehr als ein Drittel arbeitet in gefragten akademischen MINT-Berufen, also in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik und Technik.

Die meisten der aus Indien stammenden Beschäftigten gehen in Deutschland einer akademischen Tätigkeit nach – deshalb verdienen sie auch überdurchschnittlich viel.

Doch längst nicht alle Beschäftigten mit einer ausländischen Staatsbürgerschaft erzielen so hohe Gehälter. Auf vergleichsweise geringe Medianmonatslöhne kommen Vollzeitbeschäftigte aus Syrien (2.195 Euro), Rumänien (2.157 Euro), Bulgarien (2.072 Euro) sowie aus Afrika ohne Nordafrika (2.150 Euro). Ursache für das niedrige Lohnniveau ist, dass mehr als die Hälfte der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit einer rumänischen, bulgarischen oder afrikanischen Staatsangehörigkeit einer Helfertätigkeit nachgeht. Das gilt auch für knapp die Hälfte aller in Deutschland beschäftigten Syrer.

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