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Einkommensteuer: Mehr Minus als Plus

Unterm Strich werden viele Steuerpflichtige in diesem Jahr höher belastet werden als 2023. Vor allem Gering- und Durchschnittsverdiener müssen oftmals mit höheren Be- als Entlastungen leben.

Kernaussagen in Kürze:
  • Die Einkommensteuerzahler werden in diesem Jahr um rund 15 Milliarden Euro entlastet.
  • Dem steht allerdings eine Reihe von Belastungen gegenüber: Heizen, kochen, tanken und Essen gehen werden teurer. Auch die Beiträge zu den Sozialversicherungen sind gestiegen.
  • Unterm Strich werden deshalb vor allem Gering- und Durchschnittsverdiener am Jahresende mit einem Minus rechnen müssen.
Zur detaillierten Fassung

Heizen, kochen, tanken, Essen gehen: Seit dem 1. Januar ist vieles teurer, weil beispielsweise für Speisen in der Gastronomie wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent gilt. Auch die Beiträge zu den Sozialversicherungen sind gestiegen.

Höhere Belastungen im Jahr 2024 – so sind seit Jahresbeginn etwa für Gas wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer fällig und der CO2-Preis pro Tonne beträgt nun 45 Euro statt 30 Euro – werden vor allem Gering- und Durchschnittsverdiener am Jahresende mit einem Minus zurücklassen.

Dem gegenüber steht eine Entlastung für die Einkommensteuerzahler in Höhe von rund 15 Milliarden Euro. Davon profitieren alle, deren Einkommen über dem Grundfreibetrag liegt: Singles, Familien, Alleinerziehende. Eine Familie mit zwei Kindern und einem Bruttojahreseinkommen von 90.000 Euro zahlt 774 Euro Steuern weniger als 2023, bei einem Einkommen von 130.000 Euro sind es sogar 1.532 Euro.

Doch die höheren Belastungen im Jahr 2024 – so sind seit Jahresbeginn etwa für Gas wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer fällig und der CO2-Preis pro Tonne beträgt nun 45 Euro statt 30 Euro – werden vor allem Gering- und Durchschnittsverdiener am Jahresende mit einem Minus zurücklassen. Ein Single mit einem Jahresbruttogehalt von 50.000 Euro hat im Jahr 2024 bei unverändertem Einkommen 40 Euro weniger zur Verfügung als 2023. Alleinerziehende mit einem Kind und einem Jahresbruttogehalt von 36.000 Euro haben sogar 144 Euro weniger in der Tasche als im Vorjahr.

Familien schneiden etwas besser ab, da der Beitrag zur Pflegeversicherung bei einem Paar mit zwei Kindern 2024 geringer ist, während er bei Singles und Alleinerziehenden mit einem Kind höher ausfällt (Grafik):

Eine Familie mit zwei Kindern und einem Bruttojahresgehalt von 66.000 Euro wird per saldo im Jahr 2024 mit 5 Euro zusätzlich belastet.

Änderungen bei Steuern, Sozialbeiträgen und Abgaben für eine Familie mit zwei Kindern, einer Gasheizung und einem Pkw mit Verbrennungsmotor im Jahr 2024; Entlastung und Belastung (-) in Euro Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Bei einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 90.000 Euro ergibt sich eine Entlastung von 83 Euro, bei 130.000 Euro sind es 262 Euro.

Klimageld könnte entlasten

Gutverdiener kommen in der Bilanz besser weg, weil bei ihnen der Inflationsausgleich in der Einkommensteuer stärker ins Gewicht fällt als bei Personen mit geringerem Einkommen. Umso wichtiger wäre es, die letztere Personengruppe an anderer Stelle zu entlasten – zum Beispiel mit einem Klimageld, das den Menschen hilft, die steigenden CO2-Preise zu kompensieren.

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