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Infrastruktur Lesezeit 1 Min.

Was Abwasser in den Städten kostet

Worms ist in puncto Abwassergebühren der Hauptgewinn: In keiner anderen der 100 größten deutschen Städte sind die Gebühren und Beiträge für das Einleiten von Schmutz- und Niederschlagswasser so niedrig wie in der Nibelungenstadt. In der teuersten deutschen Abwasserstadt sind die Gebühren fast viermal so hoch.

Kernaussagen in Kürze:
  • In Worms werden für die Abwässer, die eine vierköpfige Familie durchschnittlich verbraucht, 245 Euro im Jahr berechnet.
  • In Mönchengladbach, der bundesweit teuersten Abwasserstadt, sind die Gebühren mit 985 Euro fast viermal so hoch.
  • Gründe für die Preisdifferenzen sind neben der Bevölkerungsdichte die Größe des Kanalnetzes sowie das Gefälle.
Zur detaillierten Fassung

Eigentlich ist die Gesetzeslage klar: Aus Gebühren dürfen keine Gewinne entstehen, die dann etwa zur Haushaltssanierung verwendet werden. Das gilt auch für Abwassergebühren der Städte und Gemeinden. Sie sollen lediglich den stetigen und dauerhaften Betrieb der Abwasseranlagen sichern. Trotzdem gibt es einen große Spanne bei den Abwassergebühren und -beiträgen in Deutschlands 100 größten Städten, wie die IW Consult ermittelt hat (Grafik):

In Mönchengladbach, der bundesweit teuersten Abwasserstadt, sind die Abwassergebühren mit 985 Euro fast viermal so hoch wie in der günstigsten Stadt, Worms, die für den durchschnittlichen Verbrauch einer vierköpfigen Familie 245 Euro im Jahr berechnet.

In diesen Städten sind die jährlichen Abwassergebühren in Euro im Jahr 2023 für einen Haushalt mit vier Personen am höchsten/am niedrigsten Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen

Worms war auch im vorherigen Abwasserranking von 2020 mit 240 Euro die Stadt, die die niedrigsten Gebühren für das Einleiten von Schmutz- und Niederschlagswasser ins Kanalsystem verlangte. Ludwigsburg hat seine Gebühren seit 2020 nicht erhöht und landet mit 288 Euro im jüngsten Ranking erneut auf dem zweiten Platz. Potsdam, die mit 940 Euro teuerste Abwasserstadt der Vorgängererhebung, belegt nun mit jährlich 958 Euro Gebühren den vorletzten Platz.

Es gibt mehrere Gründe für die großen Gebührenunterschiede. Einer ist die Bevölkerungsdichte, ein anderer der Zuschnitt der Kommune. Die flächenmäßig große Stadt Mönchengladbach beispielsweise muss ein umfangreiches Kanalnetz unterhalten – das macht die Abwasserentsorgung teurer als in kompakten Siedlungsgebieten mit kurzen Leitungswegen. Auch starke Gefälle innerhalb des Kanalnetzes, wie beispielsweise in Bergisch Gladbach, treiben die Kosten nach oben.

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