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Pandemie dominiert Wahlkampf in Baden-Württemberg

Am 14. März dieses Jahres wählen die Baden-Württemberger einen neuen Landtag. Regierungschef Winfried Kretschmann von den Grünen will eine dritte Amtszeit – und seine Chancen stehen laut Umfragen gut, obwohl die Mehrheit der Bürger mit dem derzeit alles überragenden Thema, dem Corona-Krisenmanagement, unzufrieden ist.

Kernaussagen in Kürze:
  • Das politische Corona-Krisenmanagement dominiert den Wahlkampf in Baden-Württemberg.
  • Nur 45 Prozent der Baden-Württemberger sind damit zufrieden.
  • Ökonomisch steht das Land jedoch gut da.
Zur detaillierten Fassung

Wenn die rund 7,7 Millionen wahlberechtigten Baden-Württemberger, darunter eine halbe Million Erstwähler, am zweiten Sonntag im März ihr Votum abgeben, werden sie auch über das Corona-Krisenmanagement der Landesregierung abstimmen. Denn 42 Prozent der Wahlberechtigten halten laut einer Umfrage des Südwestrundfunks die Eindämmung der Pandemie für die größte Herausforderung der Politik. Dahinter rangiert die Schul- und Bildungspolitik mit 34 Prozent und – mit großem Abstand – die Wirtschaftspolitik mit 23 Prozent. An der Corona-Elle gemessen steht die derzeitige Koalition aus Bündnis 90/Die Grünen und CDU nicht besonders gut da:

Nur 45 Prozent der Baden-Württemberger waren im Februar 2021 mit dem Corona-Management der Landesregierung in Stuttgart zufrieden – im ersten Lockdown waren es noch 73 Prozent.

Auch die wirtschaftliche Situation im Land ist getrübt. Fast die Hälfte der Baden-Württemberger bewertet sie deutlich schlechter als zu Beginn der Pandemie. Das liegt aber nicht nur an den Corona-Folgen, sondern auch am Strukturwandel, der dem Industrieland Baden-Württemberg zu schaffen macht.

Nicht mal jeder zweite Baden-Württemberger ist mit dem Corona-Krisenmanagement der Landesregierung zufrieden.

Rund ein Fünftel der industriellen Wertschöpfung in Deutschland kommt aus dem Ländle, vor allem die Autohersteller und ihre Zulieferer haben großes Gewicht. Gerade diese Branchen stehen jedoch mitten in einem grundlegenden Wandel, abzulesen auch an dem angekündigten Personalabbau bei Daimler (10.000 Arbeitsplätze), Audi (9.500) und Bosch (3.500). Hinzu kommen die internationalen Handelskonflikte wie der mit China: In keinem anderen Flächenland werden so viele Waren für den Export gefertigt – China ist seit 2919 der zweitwichtigste Handelspartner Baden-Württembergs. Geraten die internationalen Handelsbeziehungen ins Stocken, ist das Land davon besonders betroffen.

Doch trotz allem: 55 Prozent der Baden-Württemberger blicken optimistisch in die Zukunft – und haben auch gute Gründe dafür (Grafik):

Bei allen wichtigen wirtschaftlichen Indikatoren schneidet Baden-Württemberg besser ab als der Bundesdurchschnitt.

Konjunkturindikatoren im Vergleich zu Deutschland insgesamt Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Und nicht nur das: Laut Statistischem Landesamt Baden-Württemberg zählen Stuttgart, Karlsruhe und Tübingen EU-weit zu den Regionen mit der höchsten Wirtschaftskraft.

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