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MINT-Berufe zahlen sich aus

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – wer einen Beruf in einer dieser vier Disziplinen ergreift, verdient in der Regel deutlich besser als Erwerbstätige in anderen Jobs. Der MINT-Medianlohn pro Monat lag Ende 2021 bei 4.163 Euro brutto, der monatliche Medianlohn aller Beschäftigten lediglich bei 3.516 Euro brutto.

Kernaussagen in Kürze:
  • Wer einen Beruf in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft oder Technik (MINT) ergreift, verdient in der Regel deutlich besser als in anderen Jobs.
  • Der MINT-Medianlohn lag Ende 2021 fast 650 Euro höher als der Medianlohn aller Jobs.
  • Die Perspektiven für die MINT-Disziplinen bleiben wegen Fachkräftemangel, demografischem Wandel, Digitalisierung, Dekarbonisierung und Tendenzen zur Deglobalisierung in Deutschland rosig.
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Augen auf bei der Berufswahl: Wer sich später über ein gutes Gehalt freuen will, sollte schon früh in Erfahrung bringen, wo er wie viel verdienen kann. Dabei zeigt sich schnell, dass die Einkommen im MINT-Bereich in Deutschland besonders gut sind – und zwar für alle Qualifikationsniveaus.

Der Medianlohn in einem MINT-Job lag Ende 2021 um fast 650 Euro höher als der Medianlohn aller Berufe.

Das hat das IW in einer neuen Studie herausgearbeitet. Dafür wurden Daten aus der Entgeltstatistik der Bundesagentur für Arbeit verwendet, die auf Monatswerte und Vollzeitbeschäftigte umgerechnet sind. Die Statistik hat allerdings einen Schönheitsfehler: Ältere MINT-Experten, das sind in der Regel Akademiker, verdienen im Median – eine Hälfte der Beschäftigten bekommt mehr, die andere weniger – oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze von 6.700 Euro brutto. Die verfügbaren Angaben sind bei diesem Betrag gekappt. Deshalb fokussiert sich die IW-Studie auf Beschäftigte zwischen 25 und 44 Jahren, bei denen das Kappungsproblem nicht besteht (Grafik):

MINT-Experten zwischen 25 und 44 Jahren verdienten Ende 2021 im Median 5.313 Euro im Monat. Das sind 160 Euro mehr, als gleichaltrige Experten aller Berufe verdienen.

Medianmonatslöhne von Vollzeitbeschäftigten nach Altersgruppen zum 31.12.2021 Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Noch deutlicher ist die Gehaltsdifferenz zwischen den unter 45-Jährigen bei den MINT-Spezialisten – das sind beispielsweise Meister – und bei den Facharbeitern. Hier liegt das Lohnplus bei 341 beziehungsweise 324 Euro.

Auch wenn alle MINT-Berufe überdurchschnittlich entlohnt werden, gibt es einige, die besonders lukrativ sind. Auf Experten-Ebene sind das vor allem Ingenieurberufe. So bekommt ein Angestellter unter 45 Jahren in der technischen Forschung und in der Produktionssteuerung bereits 5.856 Euro brutto im Monat. Unter den MINT-Spezialisten ist das Einkommen in den Tätigkeitsbereichen Kunststoffherstellung und Chemische Industrie mit 4.891 Euro besonders hoch. Und bei den MINT-Fachkräften verdienen Personen in IT-Berufen mit monatlich 4.185 Euro am besten.

Doch nicht nur die Einkommen, auch die Perspektiven sind in den MINT-Berufen rosarot: Der demografische Wandel, die Digitalisierung, die Dekarbonisierung und Tendenzen zur Deglobalisierung verlangen nach mehr qualifiziertem Personal. Gleichzeitig ist schon heute die MINT-Fachkräftelücke riesig.

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