Wahl in Hamburg Lesezeit 1 Min.

Hansestadt mit Geld sucht neue Regierung

Am 23. Februar sind die Hamburger aufgerufen, 121 Mandatsträger für die neue Bürgerschaft zu wählen. Derzeit stellt die SPD den Regierenden Bürgermeister, obwohl die Sozialdemokraten vor fünf Jahren die absolute Mehrheit verloren haben. Doch ganz gleich, wer die kommende Wahl gewinnt: Der Stadtstaat steht trotz seiner wirtschaftlichen Stärke vor einigen Herausforderungen.

Kernaussagen in Kürze:
  • Mit einem Bruttoinlandsprodukt von fast 66.000 Euro je Einwohner liegt Hamburg 25.000 Euro über dem Bundesdurchschnitt.
  • Dennoch ist nicht alles gut in der Hansestadt: Das BIP legte in den vergangenen Jahren viel schwächer zu als andernorts.
  • Auch im Städteranking der IW Consult kann Hamburg nur bedingt überzeugen – unter anderem, weil die Jugendarbeitslosigkeit hoch ist.
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Mit seinen 1,84 Millionen Einwohnern ist Hamburg die größte Stadt in der Europäischen Union, die keine Hauptstadt ist.

Vor allem der Hamburger Hafen beschert der Hansestadt noch immer viel Wohlstand. Doch die Konkurrenz schläft nicht:

Hamburgs Hafen landete beim Containerumschlag 2018 weltweit nur noch auf dem 19. Platz. Mit Antwerpen auf Platz 13 lag allerdings nur ein anderer europäischer Hafen vor ihm.

Mittlerweile dominieren nämlich asiatische Städte das Ranking – unter den Top Ten finden sich allein sieben chinesische Umschlagplätze. Dennoch kann sich die wirtschaftliche Bilanz der Elbmetropole sehen lassen (Grafik):

Das Bruttoinlandsprodukt Hamburgs betrug 2018 fast 66.000 Euro pro Kopf. Das waren rund 25.000 Euro mehr als im bundesdeutschen Durchschnitt.

Wirtschaftliche Kennzahlen des Bundeslands Hamburg Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist seit 2010 stärker gestiegen als im deutschlandweiten Mittel.

Im Städteranking 2019 der IW Consult konnte Hamburg nur teilweise überzeugen.

Allerdings ist in der Hansestadt längst nicht alles perfekt. So legte das reale Bruttoinlandsprodukt von 2010 bis 2018 knapp 3 Prozentpunkte weniger stark zu als in Deutschland insgesamt. Und die Arbeitslosenquote ist – für eine Großstadt nicht untypisch – ebenfalls höher als im Bundesdurchschnitt.

Auch im Städteranking 2019, das die IW Consult gemeinsam mit der Wirtschaftswoche und Immobilienscout 24 veröffentlicht hat, kann Hamburg keine Bäume ausreißen:

Im Niveauranking landet Hamburg zwar noch auf Rang 9 von 71 untersuchten deutschen Großstädten. Doch in Sachen Dynamik und im Zukunftsranking reicht es nur für Platz 22 beziehungsweise Platz 16.

Besonders negativ zu Buche schlagen die sehr hohe Jugendarbeitslosigkeit (Rang 57), die extreme Zahl an Straftaten (Rang 67) und der Mangel an Hochschulabsolventen im MINT- und Kreativbereich (Rang 52 beziehungsweise 49).

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