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des Instituts der deutschen Wirtschaft

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Fahrradindustrie Lesezeit 2 Min.

Gute Geschäfte in Zeiten von Corona

Die Corona-Pandemie hat die deutsche Wirtschaft hart getroffen. Doch die Fahrradbranche profitiert von der Krise und verzeichnet im ersten Halbjahr 2020 wahrscheinlich sogar einen neuen Rekordumsatz.

Kernaussagen in Kürze:
  • Der Zweirad-Industrie-Verband schätzt, dass im ersten Halbjahr 2020 in Deutschland circa 3,2 Millionen Fahrräder und E-Bikes verkauft wurden – das wären etwa 9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
  • Das liegt auch an der Corona-Pandemie. Allein im Juni verzeichnete die Branche einen Umsatzzuwachs von gut 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
  • Dabei greifen die Menschen immer häufiger zu elektrisch betriebenen Fahrrädern.
Zur detaillierten Fassung

Jeden Morgen eingeengt in Bus oder Straßenbahn neben fremden Menschen zur Arbeit fahren – für zahlreiche Bundesbürger ist das in der Corona-Pandemie eine Horrorvorstellung. Auf der Suche nach alternativen Verkehrsmitteln sind viele von ihnen auf das gute alte Fahrrad zurückgekommen (Grafik):

Der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) rechnet damit, dass im ersten Halbjahr 2020 circa 3,2 Millionen Fahrräder und E-Bikes verkauft wurden. Das wäre ein Absatzplus von rund 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Fahrradkäufe in Deutschland im ersten Halbjahr 2020 Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Dieses Plus wäre umso beeindruckender, als auch die Fahrradläden im ersten Halbjahr 2020 zeitweilig geschlossen hatten.

Das Statistische Bundesamt erfasste im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2019 in der Sparte „Fahrräder, Sport- und Campingartikel“ ein preis-, kalender- und saisonbereinigtes Umsatzplus von 6,8 Prozent. Nach der Wiedereröffnung der Läden gab es einen regelrechten Run auf die Sportgeschäfte. Allein im Juni verzeichnete die Branche einen Umsatzzuwachs von gut 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Laut Zweirad-Industrie-Verband belief sich der Fahrradbestand in Deutschland inklusive E-Bikes im Jahr 2019 auf rund 76 Millionen.

Dabei greifen die Menschen immer häufiger zu elektrisch betriebenen Fahrrädern. So wurden nach Schätzungen des ZIV im ersten Halbjahr 2020 rund 6 Prozent mehr traditionelle Zweiräder verkauft als im Vorjahreszeitraum, aber fast 16 Prozent mehr E-Bikes.

Hält dieser Trend an, könnte das E-Bike auf lange Sicht mit dem klassischen Fahrrad gleichziehen. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Im Jahr 2019 erfasste das Statistische Bundesamt je 100 Haushalte rund 180 Fahrräder – davon waren lediglich zwölf elektrisch betrieben.

Fahrräder gehören zu den Gebrauchsgütern, die in den meisten deutschen Haushalten vorhanden sind:

Im Jahr 2019 besaßen vier Fünftel aller deutschen Haushalte mindestens ein Fahrrad.

Laut ZIV belief sich der Fahrradbestand inklusive E-Bikes 2019 auf rund 76 Millionen. Zum Vergleich: In den Niederlanden waren es 2018 rund 23 Millionen. Bezogen auf die Bevölkerung – Deutschland hat mit gut 83 Millionen fast fünfmal so viele Einwohner wie die Niederlande (etwas mehr als 17 Millionen) – radeln die Bundesbürger ihren Nachbarn also noch weit hinterher.

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