Große Differenzen bei Grundsteuern und Müllgebühren
Müll- und Abwassergebühren sowie Grundsteuern muss jeder zahlen, egal ob Mieter oder Eigentümer. Doch wie hoch diese kommunalen Wohnnebenkosten sind, hängt nicht nur vom individuellen Verbrauch ab, sondern auch vom Wohnort.
- Die kommunalen Wohnnebenkosten betragen in Deutschland im Schnitt 1.300 Euro. Sie setzen sich zusammen aus Abwasser- und Müllgebühren sowie der Grundsteuer.
- Am höchsten sind die Nebenkosten in Nordrhein-Westfalen – Spitzenreiter ist mit fast 2.000 Euro pro Jahr Leverkusen. Grund dafür ist der sehr hohe Grundsteuerhebesatz.
- Besonders günstig ist Regensburg, weil dort Grundsteuer und Abfallgebühren besonders niedrig sind.
Für die Müllabfuhr, die Entsorgung der Abwässer und die Grundsteuern muss ein Vierpersonenhaushalt im Durchschnitt der 100 größten deutschen Städte 1.300 Euro im Jahr bezahlen. Mit rund 520 Euro machen die Abwassergebühren den größten Posten aus, an zweiter Stelle folgen die Grundsteuern mit knapp 500 Euro, während sich die Abfallgebühren im Schnitt auf 280 Euro belaufen.
Tatsächlich weichen die Gebühren- und Steuersätze in vielen Städten aber weit von den Durchschnittswerten ab. Insbesondere in zahlreichen Kommunen Nordrhein-Westfalens müssen Mieter und Eigentümer oft viel tiefer in die Tasche greifen, was vor allem auf die deutlich höheren Grundsteuern zurückzuführen ist. Neun der zehn Städte mit den höchsten Grundsteuerhebesätzen liegen in diesem Bundesland.
Besonders hoch sind die kommunalen Wohnnebenkosten in Moers und Leverkusen (Grafik):
In Leverkusen musste ein Vierpersonenhaushalt zuletzt fast 2.000 Euro im Jahr für die Abfall- und Abwassergebühren sowie die Grundsteuern aufwenden, in Moers waren es rund 1.900 Euro.
Dass die Wohnnebenkosten in Leverkusen so hoch sind, liegt vor allem an den hohen Grundsteuern – 2017 hatte Leverkusen von 100 Städten den vierthöchsten Grundsteuerhebesatz. Auch die Müllentsorgung ist in Leverkusen und Moers vergleichsweise teuer.
Die kommunalen Wohnnebenkosten variieren in Deutschland je nach Wohnort stark. Das liegt vor allem an der Grundsteuer.
Mönchengladbach und Potsdam, ebenfalls zwei der teuersten Städte in puncto Nebenkosten, verlangen besonders hohe Abwassergebühren. In Mönchengladbach liegt das daran, dass aufgrund der großen Fläche der Stadt ein besonders großes Kanalnetz unterhalten werden muss, während Potsdam die Kosten der Wasser-Teilprivatisierung und den späteren Rückkauf erwirtschaften muss.
Und was macht Regensburg so günstig in Sachen Wohnnebenkosten? Die oberpfälzische Stadt verlangt mit durchschnittlich jährlich 335 Euro Grundsteuern bundesweit am zweitwenigsten – noch niedriger sind die Grundsteuern nur in Gütersloh mit im Schnitt 323 Euro. Auch die Abfallgebühren in Regensburg sind mit durchschnittlich 161 Euro im Jahr besonders gering.