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EU-Bürger sparen statt zu shoppen

Infolge der Corona-Pandemie haben die Bürger in den EU-Staaten im Frühjahr deutlich weniger konsumiert – sei es aus Geldmangel oder schlicht, weil sie nicht shoppen konnten oder wollten.

Kernaussagen in Kürze:
  • Infolge der Corona-Pandemie haben die Bürger in den EU-Staaten im Frühjahr deutlich weniger konsumiert.
  • Im Schnitt schrumpften die Konsumausgaben von April bis Juni gegenüber dem Vorquartal um 15 Prozent, in Irland und Spanien betrug das Minus sogar mehr als 20 Prozent.
  • Stattdessen haben die EU-Bürger mehr Geld auf die hohe Kante gelegt – im Durchschnitt aller EU-Staaten stieg die Sparquote im zweiten Quartal 2020 um gut 8 Prozentpunkte.
Zur detaillierten Fassung

Die harten Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie haben die privaten Haushalte in der EU im Frühjahr schwer getroffen: Infolge von Geschäftsschließungen, Entlassungen und Kurzarbeit – und trotz staatlicher Unterstützungsprogramme – sanken die verfügbaren Einkommen im Schnitt aller EU-Länder im zweiten Quartal 2020 um fast 6 Prozent. In Schweden betrug das Einkommensminus sogar knapp 9, in Spanien fast 8 Prozent. Doch selbst jene Bürger, die keine finanziellen Einbußen erlitten, hatten oft keine Gelegenheit oder auch keine Lust zu shoppen (Grafik):

In diesen EU-Ländern sind die saisonbereinigten Konsumausgaben privater Haushalte im zweiten Quartal 2020 gegenüber dem Vorquartal am stärksten gesunken, in Prozent Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Im EU-Durchschnitt schrumpften die Konsumausgaben von April bis Juni gegenüber dem Vorquartal um 15 Prozent.

In Irland und Spanien – zwei jener Länder, in denen die Regierung im Frühjahr einen besonders harten Lockdown verhängte – betrug das Minus sogar mehr als 20 Prozent, in Deutschland gaben die privaten Haushalte knapp 11 Prozent weniger aus. Noch stärker gingen die Verbraucher übrigens im vor Kurzem aus der EU ausgetretenen Vereinigten Königreich auf Tauchstation – dort verringerten sich die Konsumausgaben der privaten Haushalte im zweiten Quartal 2020 um mehr als 23 Prozent.

Corona lässt Sparquote steigen

Statt ihr Geld in die Geschäfte zu tragen, essen zu gehen oder online einzukaufen, haben die Bürger in fast allen EU-Ländern deutlich mehr Geld auf die hohe Kante gelegt:

Im Schnitt aller EU-Staaten stieg die Sparquote im zweiten Quartal des laufenden Jahres um gut 8 Prozentpunkte.

Auch hier lagen die Iren vorn – sie erhöhten den Anteil ihrer Ersparnisse am verfügbaren Einkommen um satte 18 Prozentpunkte. In Spanien ging die Quote um gut 12 Punkte nach oben.Nur die Schweden hielten offenbar nichts davon, ihre Kronen in der Krisenzeit zu horten – dort sank die Sparquote sogar um mehr als 3 Prozentpunkte.

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