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Mobilität in Europa

Für EU-Bürger, die auf dem Landweg von A nach B reisen wollen, ist das Auto fast immer das Verkehrsmittel der Wahl. In Litauen, Portugal und Großbritannien werden sogar fast 90 Prozent aller Passagierkilometer mit dem Pkw zurückgelegt. Die meisten Bahnfans gibt es in Österreich, die Bedeutung des Busverkehrs ist in Ungarn am größten.

Kernaussagen in Kürze:
  • Das Auto ist in der EU nach wie vor das wichtigste Verkehrsmittel auf dem Landweg. Rund 83 Prozent aller Passagierkilometer entfielen 2016 im EU-Durchschnitt auf den Pkw.
  • Nur in Ungarn liegt der Autoanteil an der gesamten Landverkehrsleistung unter 70 Prozent. Zugleich ist der Bus dort als Verkehrsmittel wichtiger als in allen anderen EU-Ländern.
  • Die Luxemburger sind die größten Autofans – je 1.000 Einwohner des Großherzogtums besitzen 670 Kraftfahrzeuge. Deutschland belegt mit 561 Autos Platz sechs im EU-Ranking.
Zur detaillierten Fassung

In Deutschland, aber auch in anderen europäischen Ländern, wird das Thema Verkehrswende heiß diskutiert. In der Realität allerdings gilt bislang: Wer in der EU auf dem Landweg von A nach B will, nimmt fast immer das Auto.

Rund 83 Prozent aller Passagierkilometer entfielen 2016 im EU-Durchschnitt auf den Pkw, nur gut 9 Prozent auf Busse und lediglich knapp 8 Prozent auf den Zugverkehr.

Vor allem die Bürger Litauens, Portugals und Großbritanniens setzen sich meist hinters Steuer, um zur Arbeit oder in den Urlaub zu fahren (Grafik). Nur in Ungarn liegt der Autoanteil an der gesamten Landverkehrsleistung unter 70 Prozent. Zugleich ist der Bus dort als Verkehrsmittel wichtiger als in allen anderen EU-Ländern. Am meisten Zug gefahren wird in Österreich – allerdings entfallen selbst zwischen Vorarlberg und Burgenland gerade einmal 12 Prozent der gesamten Passagierkilometer auf die Bahn.

Passagierkilometer im Straßen- und Schienenverkehr 2016 je Verkehrsmittel in Prozent Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Schaut man ein wenig weiter westlich über die EU-Grenze hinweg, zeigt sich, dass es auch anders geht: In der Schweiz wurden 2016 immerhin fast 20 Prozent aller Passagierkilometer mit dem Zug zurückgelegt.

In der EU entfielen 2016 durchschnittlich rund 83 Prozent aller Passagierkilometer im Landverkehr auf den Pkw.

Auf ein eigenes Auto verzichten möchten aber auch die Schweizer offenbar nicht: Auf je 1.000 Eidgenossen kamen im Jahr 2017 immerhin 539 Pkws. In der EU sind die Luxemburger die größten Autofans – je 1.000 Einwohner des Großherzogtums besitzen 670 Kraftfahrzeuge. In Ungarn und Lettland liegt die Zahl der Pkws je 1.000 Einwohner dagegen nur bei gut 350. Deutschland kommt mit 561 Autos im EU-Ranking auf Platz sechs.

Im Übrigen ist das Auto-Gefälle selbst zwischen jenen EU-Ländern groß, die ein ähnliches Wohlstandsniveau aufweisen. Beispiel Skandinavien: Während von 1.000 Finnen 617 ein eigenes Auto haben, gilt dies nur für 479 Schweden und sogar nur für 438 Dänen.Dafür allerdings ist die Pkw-Flotte nirgendwo in der EU so neu wie bei unseren direkten nördlichen Nachbarn: Fast 24 Prozent der im Jahr 2017 in Dänemark zugelassenen Pkws waren weniger als zwei Jahre alt. Im vom Autoverkehr dominierten Litauen dagegen betrug dieser Anteil nicht einmal 3 Prozent. Und nahezu 83 Prozent der litauischen Fahrzeugflotte hatten zuletzt zehn Jahre oder mehr auf dem Buckel.

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