Berufliche Teilhabe Lesezeit 1 Min.

Inklusion ist, ...

… wenn Menschen mit Schwerbehinderung nicht nur in speziellen Werkstätten eine Arbeit finden, sondern auch auf dem ersten Arbeitsmarkt. Doch nicht überall in Deutschland ist dies selbstverständlich. Wo die Inklusion gut gelingt – und wo sie weniger erfolgreich ist.

Kernaussagen in Kürze:
  • Im Jahr 2013 war in Deutschland gut ein Drittel der 25- bis 64-Jährigen mit Schwerbehinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt erwerbstätig, also nicht in Heimen und speziellen Werkstätten.
  • Besonders erfolgreich ist Baden-Württemberg darin, Menschen mit Schwerbehinderung die berufliche Teilhabe zu ermöglichen.
  • Schlecht gelingt die Inklusion dagegen in den östlichen Bundesländern – bessere Unterstützungsangebote für Unternehmen und Betroffene könnten helfen.
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Im Jahr 2013 waren bundesweit 34,5 Prozent der 25- bis 64-Jährigen mit einem Grad der Behinderung über 50 außerhalb von Werkstätten erwerbstätig. Weitere 8 Prozent dieser Schwerbehinderten arbeiteten im Bereich Heime und Sozialwesen, zu denen auch jene speziell eingerichteten Werkstätten zählen.

Zwar ist der Abstand zur Erwerbstätigenquote der Menschen ohne Behinderung groß – diese lag einschließlich der Heime und Werkstätten bei 82 Prozent –, allerdings hatten fast 46 Prozent der Schwerbehinderten keinen Erwerbswunsch. Deshalb betrug ihre Erwerbslosenquote 2013 gerade einmal 2,8 Prozent.

In Baden-Württemberg gelingt Inklusion besonders gut: Dort arbeiten 40 Prozent der Menschen mit Schwerbehinderung in den gleichen Jobs wie jene ohne Schwerbehinderung.

Besonders gut gelingt diese Inklusion in Baden-Württemberg: Dort arbeiten 40 Prozent der Menschen mit Schwerbehinderung in den gleichen Jobs wie jene ohne Schwerbehinderung – in Sachsen-Anhalt dagegen sind es nicht einmal 20 Prozent (Grafik). So viel Prozent der Menschen mit Schwerbehinderung waren im Jahr 2013 auf dem ersten Arbeitsmarkt erwerbstätig Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Wie in vielen anderen Bereichen gibt es auch in der Inklusion ein klares West-Ost-Gefälle: Selbst in wirtschaftsschwächeren westlichen Bundesländern wie Bremen, dem Saarland und Nordrhein-Westfalen mit einer relativ geringen Erwerbstätigenquote gelingt die Eingliederung von Schwerbehinderten in den ersten Arbeitsmarkt deutlich besser als in allen östlichen Ländern, wie eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt.

Auch wenn die generellen Unterschiede auf dem Arbeitsmarkt zwischen West und Ost einen Teil des unterschiedlichen Inklusionserfolgs erklären dürften, das allein ist es nicht: Eine Rolle spielen wohl auch spezifische regionale Faktoren wie die Fördermöglichkeiten und die Unterstützungsangebote für Unternehmen wie Betroffene.

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