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Globale Müllabfuhr

Dass Essensreste, Verpackungsmaterial und volle Windeln alle ein oder zwei Wochen von der Müllabfuhr eingesammelt werden, ist in Deutschland selbstverständlich. In vielen asiatischen, südamerikanischen und afrikanischen Ländern ist das nicht der Fall. Weltweit werden fast 20 Prozent aller Siedlungsabfälle nicht gesammelt.

Kernaussagen in Kürze:
  • In Australien, Neuseeland, Europa und Nordamerika werden nahezu alle Siedlungsabfälle eingesammelt.
  • In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara ist das anders. Hier bleibt die Hälfte des Mülls einfach dort liegen, wo er anfällt.
  • Das Müllproblem wächst weltweit. Bis 2050 dürften sich die jährlichen Siedlungsabfälle laut den Vereinten Nationen verdoppeln.
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Mülltechnisch sind Australien, Neuseeland, Europa und Nordamerika fein raus (Grafik):

In diesen Regionen wird nahezu der gesamte Haushaltsabfall sowie der Müll von Kleingewerbetreibenden regelmäßig eingesammelt.

So viel Prozent der Siedlungsabfälle wurden zwischen 2010 und 2018 regelmäßig gesammelt Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara ist das anders. Hier bleibt die Hälfte des Mülls einfach dort liegen, wo er anfällt.

Siedlungsabfälle sind weltweit im Schnitt der Jahre 2010 bis 2018 zu 81 Prozent eingesammelt worden. Das waren 5 Prozentpunkte mehr als zwischen 2001 und 2010. Allerdings heißt einsammeln noch lange nicht, dass der Müll auch ordentlich beseitigt wird. Vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern wird Abfall häufig auf offenen Müllkippen abgeladen, wo er zur Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden beiträgt.

Im Jahr 2016 fielen weltweit knapp zwei Milliarden Tonnen Siedlungsabfälle an, bis 2050 dürfte sich der Müllberg laut Vereinten Nationen verdoppeln.

China hat diesem Müllchaos nun den Kampf angesagt. In der 23-Millionen-Metropole Shanghai, wo täglich 22.000 Tonnen Müll anfallen, muss seit 1. Juli 2019 Müll getrennt werden - und zwar in vier Kategorien: Nassmüll, trockener Müll, recyclingfähiger Müll und Giftmüll. Dafür hat die Stadt unter anderem eine Müll-App entwickelt und Zehntausende "Müllansprechpartner" schulen lassen. Im nächsten Jahr sollen 46 weitere chinesische Städte dem Beispiel Shanghais folgen, 2025 soll das Mülltrennungssystem dann landesweit gelten.

Grundsätzlich wird das Problem des weltweiten Mülls trotz solcher Initiativen allerdings nicht kleiner, ganz im Gegenteil: Im Jahr 2016 fielen weltweit knapp zwei Milliarden Tonnen Siedlungsabfälle an, bis 2050 dürfte sich der Müllberg auf vier Milliarden Tonnen verdoppeln, schätzen die Vereinten Nationen.

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