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Ein echtes annus horribilis für die Tourismusbranche

Die Pandemie hat eine Branche besonders hart getroffen: den Tourismus. Allein in den EU-Mitgliedsstaaten ging die Zahl der Übernachtungen in touristischen Unterkünften im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um mehr als die Hälfte zurück.

Kernaussagen in Kürze:
  • Die Corona-Pandemie trifft die Tourismusbranche besonders hart.
  • In der EU hat sich die Zahl der Übernachtungen in touristischen Unterkünften innerhalb eines Jahres mehr als halbiert.
  • Besonders stark war der Rückgang in Südeuropa. In Zypern, Griechenland und Malta betrug das Übernachtungsminus zwischen 70 und 78 Prozent.
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Für die Tourismusbranche ist das Jahr 2020 mit Sicherheit das, was Queen Elizabeth im Rückblick über das Jahr 1992 sagte: ein Annus horribilis, ein schreckliches Jahr. Aufgrund der Corona-Pandemie sprach das deutsche Außenministerium Mitte April 2020 eine pauschale Reisewarnung für den gesamten Planeten aus – und viele Länder zogen nach. Anfang Oktober wurde die pauschale Warnung zwar wieder aufgehoben, dennoch reisten und reisen die Menschen coronabedingt deutlich weniger als früher. Darunter leiden in der EU vor allem die klassischen Touristenziele im Süden, allen voran Zypern (Grafik):

In dem im südöstlichen Mittelmeer liegenden Inselstaat ist die Zahl der Übernachtungen in Hotels, Ferienhäusern und -wohnungen sowie auf Campingplätzen im Jahr 2020 um fast 80 Prozent zurückgegangen.

Rückgang der Übernachtungen in touristischen Unterkünften im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr in Prozent Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Auch in Griechenland, Malta und Spanien blieben viele Beherbergungsbetten kalt – das Minus betrug dort zwischen 69 und 73 Prozent. Für alle genannten Länder ist der Einbruch des Tourismussektors besonders hart, denn die Reiseindustrie ist dort ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. In Zypern beispielsweise steuert der Tourismus direkt und indirekt rund 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts bei

Länder wie Zypern, Griechenland, Malta und Spanien trifft der coronabedingte Einbruch des Tourismus besonders hart, denn die Reiseindustrie ist dort ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor.

Wie groß das finanzielle Fiasko für die betroffenen Betriebe ist, zeigt auch ein Blick auf die absoluten Zahlen: Im Jahr 2019 wurde in allen EU-Staaten insgesamt 2,9 Milliarden Mal in touristischen Unterkünften übernachtet, 2020 waren es nur noch 1,4 Milliarden Übernachtungen - ein Rückgang um 52 Prozent .

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