Auslandskonjunktur Lesezeit 2 Min.

Die Weltwirtschaft wächst stetig

Allen ökonomischen und politischen Risiken zum Trotz wird die Weltwirtschaft laut IW-Prognose 2018 um etwa 3 ½ Prozent zulegen. Dabei bleibt das Wachstum in den Industrieländern weitgehend stabil – auch im Euroraum erholt sich die Konjunktur weiter.

Kernaussagen in Kürze:
  • Das über alle Länder aufsummierte Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist 2017 um rund 3 ½ Prozent gewachsen.
  • Für das Jahr 2018 erwartet das Institut der deutschen Wirtschaft, dass die Weltwirtschaft erneut um etwa 3 ½ Prozent zulegen wird.
  • Im Euroraum stützt vor allem die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt die wirtschaftliche Erholung.
Zur detaillierten Fassung

Wäre die Weltwirtschaft eine Person, würde sie auf die Frage „Wie geht’s?“ wohl antworten: „Muss ja.“ Denn auch wenn der Kurs des US-Präsidenten Donald Trump nach wie vor erratisch ist, die Modalitäten des Brexits weitgehend ungeklärt sind und viele Schwellenländer ungelöste Strukturprobleme mit sich herumschleppen, hat sich die globale Wirtschaftslage zuletzt stabilisiert:

Das über alle Länder aufsummierte Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist 2017 um rund 3 ½ Prozent gewachsen – gegenüber gut 3 Prozent im Jahr 2016.

Das Welthandelsvolumen expandierte damals nur um 2,2 Prozent, 2017 dürfte es jedoch wieder um 4 Prozent zugelegt haben.

Ein Grund dafür könnte sein, dass sich Befürchtungen, die USA würden nach der Präsidentschaftswahl auf radikalen Protektionismus-Kurs gehen, bislang nicht bewahrheitet haben. Auch die Ergebnisse der Parlamentswahlen in Frankreich und den Niederlanden, bei denen die Populisten schlechter abschnitten als befürchtet, haben die Wirtschaftsakteure aufatmen lassen.

Die Weltwirtschaft wird voraussichtlich auch im Jahr 2018 um etwa 3 ½ Prozent wachsen – trotz politischer Risiken in vielen Teilen der Welt.

Sofern es keine neuen unangenehmen Überraschungen gibt, geht das Institut der deutschen Wirtschaft davon aus, dass die Weltwirtschaft 2018 auf dem bisherigen Wachstumskurs bleibt – was auch der deutschen Konjunktur zugutekommt. Die IW-Auslandsprognose im Detail (Grafik):

Im Euroraum stützt vor allem die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt die wirtschaftliche Erholung. Im Oktober 2017 lag die Arbeitslosenquote mit 8,8 Prozent im Schnitt um 1 Prozentpunkt unter dem Wert des Vorjahresmonats. Auch die Investitionstätigkeit kommt zunehmend in Schwung.

Veränderung des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts in ausgewählten Ländern gegenüber dem Vorjahr in Prozent Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Die Wirtschaft der Euroländer dürfte daher 2018 wie im Vorjahr insgesamt um 2 Prozent wachsen.

Zu den dynamischsten Ländern zählen dabei Irland, die Niederlande und Spanien, während Italiens Konjunktur mau bleibt.

Die USA profitieren von der steigenden Binnennachfrage und dem auch durch die Dollarschwäche angetriebenen Außenhandel. Die Wirtschaftspolitik setzt dagegen nur wenige Impulse. Unterm Strich rechnet das IW für 2018 mit einem BIP-Zuwachs von knapp 2 ½ Prozent.

China dürfte zwar auch 2018 zu den am stärksten wachsenden Volkswirtschaften zählen. Allerdings hält nicht zuletzt die staatliche Investitionsförderung die Konjunktur auf Kurs. Ein weiterer Risikofaktor ist die zunehmende Verschuldung im Land, die mittlerweile mehr als das Doppelte der Wirtschaftsleistung beträgt.

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