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Studium mit Kind: Oft in Teilzeit

Jeder 13. Studierende in Deutschland hat bereits ein oder mehrere Kinder. Da der Nachwuchs oft noch klein ist und deshalb intensiv betreut werden muss, studieren viele Eltern in Teilzeit und an einer privaten Hochschule. Doch es gibt auch eine Reihe an Unterstützungsangeboten für studierende Eltern.

Kernaussagen in Kürze:
  • Im Sommersemester 2021 hatten fast 8 Prozent der Studierenden in Deutschland ein oder mehrere Kinder. Unter Studentinnen lag der Anteil bei 9,2 Prozent, unter Studenten bei 6.5 Prozent.
  • Fast zwei Drittel der Kinder von Studierenden sind noch nicht schulpflichtig, gut 27 Prozent höchstens ein Jahr alt.
  • Da der Betreuungsbedarf entsprechend groß ist, studiert mehr als die Hälfte der Mütter und Väter in Teilzeit.
Zur detaillierten Fassung

Die im Mai 2023 veröffentlichte 22. Sozialerhebung des Deutschen Studierendenwerks hat die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden erfasst. Gefragt wurden die rund 180.000 angehenden Akademiker nicht nur nach ihrer Wohnsituation, ihren Finanzen, ihren Elternhäusern und bestehenden Partnerschaften, sondern auch nach vorhandenem Nachwuchs (Grafik):

Im Sommersemester 2021 hatten fast 8 Prozent der in Deutschland immatrikulierten Studierenden ein oder mehrere Kinder.

So viel Prozent der Studierenden in Deutschland hatten im Sommersemester 2021 kein Kind/ein oder mehrere Kinder Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Studentinnen haben mit 9,2 Prozent deutlich häufiger Nachwuchs als Studenten, von denen 6,5 Prozent Väter sind.

Jeder 13. Studierende in Deutschland hat bereits Nachwuchs, fast zwei Drittel der Kinder von Studierenden sind noch nicht schulpflichtig.

Fast zwei Drittel der Kinder von Studierenden sind noch nicht schulpflichtig, gut 27 Prozent höchstens ein Jahr alt. Da der Betreuungsbedarf entsprechend groß ist, studieren viele ihrer Mütter und Väter in Teilzeit:

Mehr als die Hälfte der Hochschülerinnen und Hochschüler mit Kind studiert in Teilzeit.

Dies ist besonders gut an privaten Hochschulen möglich, die ein deutlich größeres Angebot an berufsbegleitenden und Fernstudiengängen haben als staatliche Hochschulen. So verwundert es nicht, dass Studierende mit Kindern rund doppelt so häufig an privaten Hochschulen eingeschrieben sind (14,9 Prozent) wie kinderlose (6,4 Prozent).

Und wie sieht es in Sachen Beziehung aus? Während weniger als 10 Prozent der kinderlosen Studentinnen und Studenten verheiratet sind, trifft dies auf 69 Prozent derjenigen mit Nachwuchs zu. Weitere knapp 21 Prozent leben in einer Partnerschaft und fast 11 Prozent sind alleinstehend. Von den Studentinnen mit Kind sind knapp 17 Prozent alleinerziehend, von den studierenden Vätern nur rund 3 Prozent.

Wer Bafög bezieht, erhält für jedes im Haushalt lebende Kind unter 14 Jahren zusätzlich einen Kinderbetreuungszuschlag von 160 Euro im Monat, der nicht zurückgezahlt werden muss. Und bei der Betreuung der Kleinsten helfen die Studierendenwerke, die bundesweit mehr als 180 Kindertagesstätten mit gut 9.100 Plätzen in direkter Campusnähe betreiben.

Auslandsstudium mit Kind

Und auch beim Auslandsstudium gibt es Kindersupport: Im Rahmen des Erasmus+-Programms haben Studierende mit Kind Anspruch auf eine Zusatzförderung von 250 Euro im Monat. Alternativ können auch Realkostenanträge gestellt werden, die die auslandsbedingten Mehrkosten aufgrund der Mitnahme eines oder mehrerer Kinder abdecken sollen – beispielsweise die kindbedingten Kosten der An- und Abreise, der Miete sowie Betreuungskosten und Schulgeld an staatlichen Einrichtungen. Dafür stehen je Förderberechtigten bis zu 15.000 Euro pro Semester zur Verfügung. Seit Oktober 2022 wurden immerhin neun solcher Anträge von der Nationalen Agentur im Deutschen Akademischen Austauschdienst für im Ausland Studierende mit Kind bewilligt, das Gesamtvolumen dafür belief sich auf 68.000 Euro.

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