EU und DU

Zwölf Sterne, zwölf Themen.
Die Europäische Union macht sich stark: Für Wohlstand und Werte – und für dich.

Außenhandel

8

Prozent geringer …

… würde das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) ausfallen, gäbe es den EU-Binnenmarkt nicht. Das hat die EU-Kommission anhand eines Szenarios Anfang des Jahres ausgerechnet. In etlichen anderen EU-Ländern sähe es ähnlich aus. Zurück zur Realität: An dem EU-weiten BIP von 15.330 Milliarden Euro hat Deutschland mit 21 Prozent den größten Anteil – und die Bundesrepublik ist für 17 EU-Mitgliedstaaten das wichtigste Exportland. Umgekehrt gehen derzeit 59 Prozent der deutschen Ausfuhren im Wert von fast 1.318 Milliarden Euro in ein EU-Land. Wie sich die Zahlen verändern werden in einer EU ohne das Vereinigte Königreich, ist noch nicht absehbar.

Der zollfreie EU-Binnenmarkt ist der wichtigste Absatzmarkt für Güter und Dienstleistungen. Zwei Drittel des gesamten EU-Warenverkehrs entfallen auf den Handel der Mitgliedsländer untereinander.

Anteil der einzelnen Mitglied-Staaten am gesamten EU-BIP in Prozent

Und was hat das mit mir zu tun?

Das BIP ist immer ein Indikator für Wohlstand. Und Wachstum schafft Arbeitsplätze.

Arbeitsmarkt

239,8

Millionen Frauen und Männer …

… hatten Ende 2018 in der Europäischen Union einen Arbeitsplatz, davon 158,9 Millionen allein im Euroraum. Das sind die höchsten Werte, die jemals erreicht worden sind.

Vom Allzeit-Tief im Jahr 2013 ist die Zahl der Erwerbstätigen im Euroraum um 10,2 Millionen und in der gesamten Europäischen Union sogar um 15,7 Millionen gestiegen. Ein großes Problem war nach der Krise die hohe Jugendarbeitslosigkeit. Um die zu bekämpfen, gibt es die „EU-Jugendgarantie“: Für Aus- und Weiterbildungsprogramme hat die EU 8,8 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.

Durchschnittliche Erwerbslosenquote in der EU, in Prozent

Und was hat das mit mir zu tun?

Ganz einfach: ein soziales Europa mit fairen Arbeitsbedingungen macht Politik, die dir einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz sichert.

Der Euro

1,9

Prozent …

… betrug die durchschnittliche Inflationsrate in Deutschland 2018. Die Gemeinschaftswährung ist also stabil – ganz anders, als es die Bürger im Jahr 2002 befürchteten, als das Euro-Bargeld eingeführt wurde. Die Entwicklung des Euro zum „Teuro“ hat es also nicht gegeben.

Vom Euro profitiert der Handel innerhalb der EU, weil es keine Wechselkursschwankungen mehr gibt. Das fördert die wirtschaftliche Entwicklung in den Euro-Ländern, Unternehmen haben beispielsweise mehr Investitionssicherheit.

Und nicht zuletzt ist die Gemeinschaftswährung ein Symbol für den Zusammenhalt der einzelnen Länder. Inzwischen haben 19 Länder den Euro.

Die Inflationsrate vor und nach Euro-Einführung in Prozent

Und was hat das mit mir zu tun?

Dank des Euro sind die Preise transparenter und lassen sich länderübergreifend vergleichen. Das führt zu größerer Produktvielfalt und günstigeren Preisen.

Kapitalmärkte

24,3

Billionen Euro …

… besorgten sich die Unternehmen in der EU im Jahr 2018 über die Ausgabe von Aktien und Anleihen. Neben den Banken stellt der Kapitalmarkt die wichtigste Säule der Unternehmensfinanzierung dar.

Die privaten Haushalte in der EU legten im Jahr 2018 rund 7,5 Billionen Euro ihres finanziellen Vermögens in Form von Aktien, Anleihen und Investmentfondsanteilen an. Auch wenn ihre Beteiligung an den Kapitalmärkten eher zurückhaltend ist, so leistet ihre Geldanlage einen deutlichen Beitrag zur Finanzierung der Unternehmen.

So finanziert sich der Unternehmenssektor (ohne Finanzinstitute) in der EU, in Milliarden Euro

So legen die privaten Haushalte in der EU ihr Geldvermögen an

Und was hat das mit mir zu tun?

Haushalte können an den Kapitalmärkten ihre Ersparnisse anlegen. Die Renditen sind hier durchschnittlich höher als die Verzinsung des Sparbuchs. Aber es gibt auch Schwankungen.

Bildung

32.138

Studenten …

… aus Deutschland haben zuletzt mit dem EU-Programm Erasmus ein oder zwei Semester in einem anderen Land studiert. Im Jahr 2000 waren es nur halb so viele. Mit dem sogenannten Bologna-Prozess, der einen einheitlichen europäischen Hochschulraum vorantreibt, ist das Studieren im Ausland leichter geworden.

Die beliebtesten Ziel-Länder der deutschen Studenten sind seit Jahren Spanien, Frankreich und Großbritannien. Außerdem können auch Auszubildende mit dem Förderprogramm Erasmus+ im Ausland Erfahrungen sammeln. Das Ziel: Berufschancen junger Leute verbessern und Arbeitslosigkeit bekämpfen.

Studenten aus Deutschland, die an Erasmus teilgenommen haben

Und was hat das mit mir zu tun?

Die Bologna-Reform macht es Studenten leicht, in einem anderen EU-Land zu studieren. Studienleistungen werden fast immer anerkannt.

Forschung

80

Milliarden Euro …

… gibt die EU zwischen 2014 und 2020 für Forschung und Innovation aus. Auch dank dieser Gelder hält Deutschland seinen Platz als Europameister im Erfinden: Von 160.000 Patentanmeldungen in der EU kamen 2015 mehr als 15 Prozent aus Deutschland. Weltweit hatten nur die USA mehr Anmeldungen. Wenn die deutschen Forscher weiter gute Ideen haben, könnten 14 Milliarden Euro aus der aktuellen EU-Forschungsförderung („Horizon 2020“) nach Deutschland gehen.

Besonders grenzüberschreitende Projekte bringen uns weiter. Zum Beispiel im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen: EU-geförderte Projekte in den Teams der verschiedenen Länder haben unterschiedliche Ursachen und Ausmaße, aber auch Wege für eine erfolgreiche Bekämpfung gezeigt – darauf können nun alle EU-Länder aufbauen.

Und was hat das mit mir zu tun?

Die Förderung grenzüberschreitender Forschung in der EU verbessert durch eine breitere Erkenntnisgrundlage die Bekämpfung von Krankheiten oder die Entwicklung neuer Technologien.

Landwirtschaft

40

Prozent des EU-Haushalts …

… gehen jedes Jahr an die Bauern. In Deutschland bekommt jeder Landwirt pro Hektar 281 Euro – eine Unterstützung des Einkommens, die im Schnitt rund 40 Prozent des Einkommens der Betriebe ausmacht. Eines der Ziele ist es, die Existenz vieler kleinerer Höfe in abgelegenen Regionen zu sichern.

Das allerdings tut die EU mit ziemlich viel Geld. So sollen zwischen 2021 und 2027 rund 380 Milliarden Euro in den Agrarsektor fließen. Zum Vergleich: Für Innovationen und Digitales sind gerade einmal 187 Milliarden Euro eingeplant. Doch auch wenn die EU-Agrarpolitik reformbedürftig ist, erkennt sie doch an, was die Landwirte beispielsweise mit dem Erhalt der Kulturlandschaften, der Dorfstrukturen und der Beschäftigungsmöglichkeiten im ländlichen Raum für die Allgemeinheit tun.

Die Säulen der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik

Und was hat das mit mir zu tun?

Die EU-Agrarpolitik ist teuer und stark reformbedürftig. Auch mit weniger Subventionen ermöglicht sie ein zuverlässiges Angebot an hochwertigen Lebensmitteln zu erschwinglichen Preisen.

Migration

2,1

Millionen EU-Ausländer …

… gingen Mitte 2018 einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in Deutschland nach. Hinzu kommen knapp 240.000 Kleinunternehmer und Selbstständige mit einem Pass aus einem anderen EU-Mitgliedstaat. Möglich macht das die EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit.

Nach der Finanzkrise 2008 kamen vor allem Griechen, Italiener, Portugiesen und Spanier zum Arbeiten nach Deutschland. Seit einigen Jahren wandern verstärkt Fachkräfte aus den osteuropäischen EU-Nachbarstaaten ein. Mehr als die Hälfte der hierzulande arbeitenden EU-Bürger sind qualifizierte Facharbeiter oder haben studiert, und die sind wichtig für Wachstum und Wohlstand.

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte EU-Ausländer in Deutschland

Und was hat das mit mir zu tun?

Auch die deutsche Pflegebranche ist auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen. Die Zahl der Fachkräfte aus dem EU-Ausland ist zwischen 2013 und 2017 von 27.000 auf 68.000 gestiegen.

Mobilität

7.700

Kilometer …

… lang sind die Landesgrenzen des Schengenraums. 26 Länder mit insgesamt 400 Millionen Einwohnern gehören dazu. Mit dem Schengener Abkommen wurden die Grenzkontrollen innerhalb der EU abgeschafft. So hat die EU das Reisen erleichtert, egal ob man mit Auto, Bus, Bahn oder Flugzeug unterwegs ist.

Und nicht nur das: Europaweit haben Flug-Passagiere und Bahnfahrer bestimmte Rechte, die europäische Gesundheitskarte garantiert Versicherungsschutz auch im Ausland, und dann gibt es ja auch noch den Euro: Für einen Urlaub in einem Euro-Land entfallen Kosten und Zeit für den Geldwechsel.

Anzahl der Flugstrecken früher und heute

Und was hat das mit mir zu tun?

Die EU hat den Luftverkehr liberalisiert. Diese Marktöffnung hat Wettbewerb gebracht, sprich viel mehr Flugstrecken und erheblich günstigere Preise.

Klimaschutz

11

der 28 EU-Mitgliedsländer …

… haben es bereits geschafft: Ihr Anteil erneuerbarer Energie am gesamten Energie-Mix erreicht schon heute jene Ziele, die die EU für Ende 2020 beschlossen hat. Laut der europäischen „Strategie 2020“ sollen die Mitgliedstaaten dann 20 Prozent ihres Energieverbrauchs aus erneuerbarer Energie gewinnen.

Die EU hat sich auch verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Gegenüber 1990 hatte sie ihre Emissionen schon 2015 um gut 22 Prozent gesenkt. Besonders eifrig waren die osteuropäischen Mitgliedsländer: In Rumänien, Estland, Lettland und Litauen verringerten sich die Treibhausgasemissionen jeweils um mehr als die Hälfte. Insgesamt nahmen sie in 23 der 28 Mitgliedstaaten ab.

Anteil der Energie aus erneuerbaren Quellen in den EU-Mitgliedstaaten 2017, in Prozent

Und was hat das mit mir zu tun?

Mehr umweltfreundliche Energiequellen und weniger Treibhausgase machen die Welt lebenswerter.

Wettbewerb

570

Millionen Euro Strafe …

… verhängte die EU Anfang 2019 gegen den Kreditkartenanbieter Mastercard. Das US-Unternehmen hatte Händler daran gehindert, bessere Konditionen von Banken aus anderen EU-Ländern zu nutzen und so gegen die Kartellvorschriften verstoßen. Da Händler die Gebühren auf die eigenen Produkte aufschlagen, ging dies zu Lasten der Kunden. Die EU will einen fairen Wettbewerb gewährleisten. Mittel sind Strafzahlungen und das Verhindern von Monopolen in der Europäischen Union.

Und was hat das mit mir zu tun?

Ein fairer Wettbewerb führt letztendlich zu niedrigeren Preisen für die Verbraucher.

Verbraucherschutz

5

Cent …

… kostet das EU-Verbraucherschutzprogramm jeden Bürger der Staatengemeinschaft jährlich. Dafür gibt es eine ganze Menge: zum Beispiel einheitliche Sicherheitsnormen für Spielzeug, Lebens- und Arzneimittel oder Elektrogeräte, einen umfassenden Schutz vor unlauteren Geschäftspraktiken und Anspruchsregelungen auf Entschädigungen im Reiseverkehr.

Die Verbraucherschutzvorschriften der EU zählen zu den strengsten der Welt. Damit EU-Bürger ihre Rechte auch durchsetzen können, gibt es in allen Mitgliedstaaten Verbraucherzentren, die kostenlos informieren und beraten. Sie helfen auch dabei, dass Verbraucher über Landesgrenzen hinweg zu ihrem Recht kommen.

So viele gefährliche Produkte wurden 2018 dem EU-Schnellwarnsystem gemeldet*

Und was hat das mit mir zu tun?

Der neue Föhn ist schon nach ein paar Wochen kaputt? Kein Problem, denn Kunden in der EU haben eine zweijährige Garantiefrist auf Produkte. So lange müssen Händler mangelhafte Waren nachbessern, ersetzen oder erstatten.