In schwierigen Zeiten haben sich die Tarifpartner in der Metall- und Elektro-Industrie auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. IW-Ökonom Hagen Lesch ordnet das Ergebnis ein.
Die Inflationsraten in der Eurozone sind so hoch wie noch nie. Deshalb hat die Europäische Zentralbank (EZB) begonnen, den Leitzins zu erhöhen. Gleichwohl werden wir noch einige Zeit mit hohen Inflationsraten leben müssen, sagt Ulrike Neyer, Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
In der Eurozone ist die Inflation seit Monaten hoch. Die Europäische Zentralbank (EZB) versucht, den Preissteigerungen mit höheren Zinsen entgegenzuwirken. Die Aussicht auf Erfolg ist aber begrenzt, denn die Inflationsraten werden von Faktoren bestimmt, auf die die Zinspolitik wenig Einfluss hat.
Mit dem dritten Maßnahmenbündel will die Bundesregierung die Folgen der Inflation für die Menschen im Land weiter abfedern. Anders als bei den ersten beiden Paketen sind die Beschlüsse dieses Mal zielgerichteter. Das ist ein guter und wichtiger Schritt – auch um eine Lohn-Preis-Spirale zu verhindern.
Die aktuelle Investitionsschwäche in Deutschland darf sich nicht zu einer Dauerkrise entwickeln. Deshalb muss der Staat nicht nur die von den gestiegenen Energiepreisen verursachten Probleme lösen, sondern auch die allgemeinen Standortbedingungen verbessern, sagt Hubertus Bardt, Geschäftsführer und Leiter Wissenschaft im Institut der deutschen Wirtschaft.
Bei einer Inflationsrate von mehr als 7 Prozent klingt es nachvollziehbar, dass Arbeitnehmer in Deutschland mehr Geld fordern. Doch das könnte eine gefährliche Lohn-Preis-Spirale in Gang setzen. Ohnehin übersieht die Forderung, dass Arbeitgeber von den hohen Preisen ebenfalls betroffen sind. Der jüngste Tarifkompromiss in der Chemieindustrie sowie weitere kleinere Tarifabschlüsse beweisen nun aber viel Augenmaß.
Verbraucherpreise - Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent | Um so viele Prozentpunkte über- oder unterschritten die Tariflohnveränderungen das Produktivitätswachstum
Viermal in den vergangenen 50 Jahren bestand in Deutschland die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale, weil die Tariflöhne deutlich stärker zulegten als die Produktivität und gleichzeitig der Inflationsrate enteilten
Kommt die Erhöhung des Mindestlohns schon im Jahr 2022 oder erst 2023? Und was bedeutet die Anhebung für Einkommensbezieher, die knapp über 12 Euro die Stunde verdienen? Christoph Schröder, Tarifexperte im Institut der deutschen Wirtschaft, gibt Antworten.
Nach dem coronabedingten Absturz im Jahr 2020 ist das Vertrauen der Verbraucher in Deutschland wieder deutlich gewachsen. Vor allem die Beschäftigungsperspektiven sind nach Ansicht der Bundesbürger derzeit wesentlich besser, als dies noch Ende 2020 der Fall war. Die steigenden Preise bremsen die Erholung des Konsums allerdings ab.