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Ukraine-Krieg: Neue Rohstofflieferanten gesucht

Russland ist nicht nur ein wesentlicher Gaslieferant für Deutschland, auch wichtige Rohstoffe wie Nickel, Palladium und Chrom stammen von dort. Zwar sind die Rohstoffe nur schwer zu substituieren – alternative Bezugsquellen gibt es dennoch.

Kernaussagen in Kürze:
  • Die deutsche Industrie ist auf wesentliche Rohstoffe wie Nickel, Palladium und Chrom aus Russland angewiesen, die nicht so leicht ersetzt werden können.
  • Im Jahr 2019 stammten 40 Prozent aller deutschen Nickelimporte aus Russland, ferner 25 beziehungsweise 22 Prozent aller Importe an Palladium und Chrom.
  • Um die Abhängigkeit vom Rohstoffgiganten Russland zu reduzieren, wird es wichtig sein, Freihandelsabkommen wie TTIP und CETA mit stabilen Demokratien wie Kanada, den USA und Südafrika weiter zu forcieren.
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Kann Deutschland auf russisches Gas und Öl verzichten oder nicht? Darüber wird hierzulande heftig diskutiert. Die aktuelle Debatte überschattet allerdings die Tatsache, dass die deutsche Industrie auch noch auf andere wichtige Rohstoffe aus Russland angewiesen ist, die ebenfalls nicht so leicht ersetzt werden können. Dies betrifft insbesondere Nickel, Palladium und Chrom (Grafik):

Im Jahr 2019 stammten 40 Prozent aller deutschen Nickelimporte aus Russland, ferner 25 beziehungsweise 22 Prozent aller Importe an Palladium und Chrom.

So viel Prozent der deutschen Gesamtimporte des jeweiligen Rohstoffs kamen im Jahr 2019 aus Russland Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Doch nicht nur für Deutschland, auch für den Weltmarkt ist Russland ein wichtiger Lieferant: Fast 10 Prozent der weltweiten Nickelproduktion stammen aus Russland. Gerade Nickel wird mit dem Aufschwung der Elektromobilität künftig eine noch wichtigere Rolle spielen. Sollte die Bundesrepublik nach Alternativen suchen, um sich unabhängiger von Russland zu machen, könnten Indonesien und Kanada als große Exportnationen von Nickel einspringen. Indonesien steuert mit 31 Prozent auch den größten Anteil zur weltweiten Nickelproduktion bei.

Sehr abhängig ist die deutsche Industrie auch von russischem Palladium. Der Rohstoff wird vor allem beim Bau von Autokatalysatoren, in der chemischen Industrie und in der Elektrotechnik verwendet.

Im Jahr 2019 war Russland mit einem Importwert von 760 Millionen Euro Deutschlands wichtigster Lieferant von Palladium.

Doch nicht nur Deutschland profitiert bei diesem Rohstoff von russischen Lieferungen: 42 Prozent der weltweiten Produktion stammen aus Russland. Palladium durch Platin zu ersetzen, ist zwar möglich, wäre allerdings sehr kostspielig. Sollte Deutschland künftig andere Länder als Palladium-Lieferanten in Betracht ziehen, sind das Vereinigte Königreich, die USA und Südafrika als große Exportnationen zu nennen. Wichtige Palladiumproduzenten sind neben Südafrika noch Kanada und Simbabwe.

Um die Abhängigkeit vom Rohstoffgiganten Russland zu reduzieren, sollten Freihandelsabkommen wie TTIP und CETA mit stabilen Demokratien wie Kanada, den USA und Südafrika weiter forciert werden.

Südafrika könnte auch bei Chrom aushelfen: Das Land ist für etwa die Hälfte der weltweiten Chrom-Exporte verantwortlich. Auch Kasachstan und Indien sind wichtige Exportländer des begehrten Metalls. Chrom wird in der Produktion von Edelstahl und in der Herstellung von Chemikalien und Pigmenten verwendet.

Um die Abhängigkeit vom Rohstoffgiganten Russland insgesamt zu reduzieren, wird es für die Bundesrepublik wichtig sein, Freihandelsabkommen wie TTIP und CETA mit stabilen Demokratien wie Kanada, den USA und Südafrika weiter zu forcieren. Zudem ist zu prüfen, welche nationalen und europaweiten Kapazitäten für einen Abbau und die Weiterverarbeitung wichtiger Rohstoffe verfügbar sind. Dazu gehört auch, Recycling und die Kreislaufwirtschaft in Deutschland und Europa stärker in den Blick zu nehmen, um wichtige und seltene Rohstoffe möglichst lange und nachhaltig nutzen zu können.

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