Mehr Euros für mehr Wachstum
Die von der EU-Bank mitfinanzierten Projekte sollen das Wirtschaftswachstum in den jeweiligen Ländern fördern und helfen, Arbeitsplätze zu schaffen. Künftig will die Europäische Investitionsbank ihr Engagement noch verstärken.
- Die von der EU-Bank mitfinanzierten Projekte sollen das Wirtschaftswachstum in den jeweiligen Ländern fördern und helfen, Arbeitsplätze zu schaffen.
- Insgesamt vergab die Europäische Investitionsbank 2012 gut 52 Milliarden Euro an neuen Krediten – davon allein mehr als 8 Milliarden Euro für Projekte in Spanien.
- Die Bank bewilligte zuletzt unter anderem 500 Millionen Euro für eine Offshore-Windkraftanlage in der Ostsee sowie 450 Millionen Euro für ein nachhaltiges Wasserversorgungs- und Abwassersystem in Berlin.
Oft werfen Kritiker der EU vor, bei der Bewältigung der Schuldenkrise nur aufs Sparen zu setzen. Doch das stimmt nicht – bereits im Juni 2012 hat der EU-Gipfel einen Pakt für Wachstum und Beschäftigung beschlossen. Dazu sollte z. B. das Kapital der Europäischen Investitionsbank (EIB) um 10 Milliarden Euro aufgestockt werden (Kasten). Das oberste Organ der EIB, der Rat der Gouverneure, hat diese Kapitalerhöhung Anfang Januar genehmigt. Damit will die Bank in den Jahren 2013 bis 2015 ihre Kreditvergabe auf jährlich 65 bis 70 Milliarden Euro ausweiten und so Projekte von insgesamt bis zu 180 Milliarden Euro anstoßen.
Die von der EIB maximal zur Hälfte mitfinanzierten Maßnahmen sind allerdings nicht zur kurzfristigen Krisenbekämpfung vorgesehen, auch wenn das Krisenland Spanien zuletzt der größte Darlehensempfänger war (Grafik):
Insgesamt vergab die Europäische Investitionsbank 2012 gut 52 Milliarden Euro an neuen Krediten – davon allein mehr als 8 Milliarden Euro für Projekte in Spanien.
Die EIB-Projekte sind langfristig angelegt und sollen helfen, das Wirtschaftswachstum zu steigern und die Beschäftigungssituation zu verbessern. Deshalb fließt das Geld vor allem in Infrastrukturmaßnahmen. So hat die EU-Bank Spanien im vergangenen Jahr ein Darlehen über 1 Milliarde Euro für den Bau einer Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke zwischen Vitoria, Bilbao und San Sebastián zugesagt. Italien bekommt 400 Millionen Euro zur Verbesserung seiner Gasversorgung und Irland erhält 155 Millionen Euro für die Errichtung von sechs Windparks.
Auch Deutschland profitiert von den EIB-Darlehen. Die Bank bewilligte zuletzt unter anderem 500 Millionen Euro für eine Offshore-Windkraftanlage in der Ostsee sowie 450 Millionen Euro für ein nachhaltiges Wasserversorgungs- und Abwassersystem in Berlin.
Die Europäische Investitionsbank
Die EIB wurde 1957 gegründet. Anteilseigner der Bank sind die EU-Mitgliedsstaaten, das gezeichnete Kapital beläuft sich nach der aktuellen Erhöhung auf gut 242 Milliarden Euro. Auf dieser Basis kann sich die EIB mit ihrer Triple-A-Bonität an den Finanzmärkten günstig Geld leihen und zu niedrigen Zinsen Darlehen für Projekte vergeben, die zum Erreichen der EU-Ziele beitragen. Hierzu gehört zum Beispiel der Abbau wirtschaftlicher und sozialer Ungleichgewichte zwischen den EU-Regionen. Die EIB unterstützt aber auch entwicklungspolitische Vorhaben der EU in anderen Teilen der Welt. Um all diese Aufgaben kümmern sich insgesamt 1.950 Mitarbeiter, allein 300 Ingenieure und Wirtschaftswissenschaftler sind für die Prüfung der einzelnen Projekte zuständig. Die EIB hat ihren Hauptsitz in Luxemburg und betreibt zudem 24 Außenbüros, von denen acht außerhalb Europas liegen – etwa in Fort-de-France auf der Karibikinsel Martinique, im südafrikanischen Pretoria und in Sydney.