Jena verkauft sich gut
In Deutschland arbeiten viele Unternehmen mit Hochschulen vor Ort zusammen. Besonders ausgeprägt ist dieser Forschungsverbund in Jena, am erfolgreichsten in Karlsruhe.
- In Deutschland arbeiten viele Unternehmen mit Hochschulen vor Ort zusammen. Besonders ausgeprägt ist dieser Forschungsverbund in Jena, am erfolgreichsten in Karlsruhe.
- Die deutsche Forschungslandschaft ist vielfältig – sie zählt mehr als 400 Hochschulen, 67 Fraunhofer-Institute, 83 Max-Planck-Gesellschaften und rund 900 Steinbeis-Zentren.
- Empirische Studien zeigen überdies, dass in Forschungsnetzwerke eingebundene Firmen deutlich erfolgreicher sind als solche, die sich nicht regelmäßig über neueste Erkenntnisse in der Wissenschaft austauschen.
Die deutsche Forschungslandschaft ist vielfältig – sie zählt mehr als 400 Hochschulen, 67 Fraunhofer-Institute, 83 Max-Planck-Gesellschaften und rund 900 Steinbeis-Zentren. Die Möglichkeiten, anwendungsorientiert zu forschen und Wissen zu transferieren, sind also riesig.
Schon deshalb bietet es sich für Unternehmen geradezu an, mit Forschungseinrichtungen zusammenzuarbeiten. Empirische Studien zeigen überdies, dass in Forschungsnetzwerke eingebundene Firmen deutlich erfolgreicher sind als solche, die sich nicht regelmäßig über neueste Erkenntnisse in der Wissenschaft austauschen.
Eine Unternehmensbefragung durch die Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult (IW Consult) in sämtlichen 110 kreisfreien Städten in Deutschland zeigt, wo Firmen intensiv mit Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten und wo diese Kooperationen besonders erfolgreich sind (Grafik):
Kooperationsschwerpunkte. Vor allem in mittelgroßen Städten – 50.000 bis 150.000 Einwohner – wie Jena, Bayreuth und Emden arbeiten viele Firmen mit örtlichen Forschungseinrichtungen zusammen. Offenbar profitieren diese Städte zum einen von der geringeren Anonymität – der Unternehmer kennt den Professor. Zum anderen spricht es sich dort offenkundig schneller herum, dass eine Kooperation handfeste Vorteile bringt.
Dieser Befund überrascht gleichwohl, weil doch gemeinhin in Großstädten mehr Institute ansässig sind und mehr Möglichkeiten bestehen, Netzwerke zu bilden.
Kooperationserfolge. Dass Unternehmen mit Universitäten und anderen Einrichtungen zusammengehen, ist allerdings nur der Anfang. Am Ende der Zusammenarbeit muss für die Firmen auch etwas Zählbares herausspringen – am besten ein Forschungsergebnis, das in marktfähige Produkte umgesetzt werden kann (Kasten). Das ist laut der Umfrage der IW Consult vor allem den Unternehmen in Karlsruhe, Koblenz und Ingolstadt gelungen.
In Leverkusen und Neumünster dagegen wird deutlich seltener kooperiert – und wenn, dann längst nicht immer mit Erfolg.
Weitere Informationen unter: iwconsult.de/regional
Forschungsverbund Karbon
Der Automobilhersteller BMW hat zur Erforschung des Werkstoffs Karbon für seine elektrische i-Serie ein Forschungsnetzwerk gegründet. Zu den rund 250 Mitgliedern des Carbon Composites e. V. gehören unter anderen Audi, Airbus, die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich und zwölf Fraunhofer-Institute. Dieser Verbund ermöglicht es nicht nur, interdisziplinär zu forschen, sondern auch die finanziellen Mittel zu bündeln.